Tönisvorst Sieben Jahre ist wenig passiert
Überschwemmungen am Unterschelthof jederzeit wieder möglich.
Tönisvorst. „Bislang ist da wenig passiert, das muss jetzt besser, die Verhandlungen zügiger geführt werden.“ Das sagte Ingo Bräunig (UWT) im Betriebsausschuss, der in erster Linie für das Abwasser zuständig ist. Sintflutartige Regenfälle waren es im Juli 2009, die vor allem auch am Unterschelthof auf den Feldern, in den Wohnungen, Kellern und Stallungen für große Überschwemmungen und Schäden geführt hatten. Die UWT wollte sich nach dem Stand des Verfahrens erkundigen.
Einen schriftlichen Situations- und Lagebericht gab es zu diesem Thema und zu dieser Anfrage von der Verwaltung nicht. Jörg Friedenberg vom Abwasserbetrieb führte unter anderem aus, dass man grundsätzlich auf solch ein Jahrtausend-Ereignis wie Anfang Juli 2009, als binnen vier Stunden etwa 100 Liter Wasser auf den Quadratmeter niederprasselten, nicht vorbereitet sein könne. Teilweise war damals sogar das Regen- und Abwasser zusammen gelaufen und hatte für eine stinkende Brühe gesorgt. Friedenberg führte aus, dass es zwar kleinere Verbesserungen so in den Rohr- und Abflusssystemen oder bei der Häufigkeit der Pflegeschnitte gegeben habe, der große Wurf sei aber noch nicht gelungen.
Erschwert würde dies dadurch, dass zwar in der Pumpstation das Abwasser ankomme. Betreiber der Anlage sei aber der Niersverband. Und außerdem sei noch die Zuständigkeit des Wasser- und Bodenverbandes Mittlere Niers gegeben. Auch dies hatte man schon einige Male vorher gehört. In Kürze würden alle Verantwortlichen noch einmal zusammen kommen. Dabei gehe es um Zuständigkeiten und darum, in welcher Form und Schritten die Situation grundlegend verbessert werden könnte. Die Lösungen müssten aber wirtschaftlich vertretbar sein, so Friedenberg,
Auch die Erweiterung des Regenrückhaltebeckens sei weiterhin ein Thema. „Ist denn der Eigentümer, auf dem das Becken steht, bereit, zusätzliche Flächen abzugeben?“ Diese Frage von Rolf Seegers (SPD) blieb offen. Maik Giesen (CDU) plädierte dafür, die Durchlässe zu verbessern, um einen Rückstau des Wassers zu verhindern. „Setzt Euch auch mit betroffenen Landwirten in Verbindung“, wünschte sich Seegers.
Friedenberg abschließend: „Wir brauchen ein Konzept, die Situation muss besser werden.“ Auch werde über einen gesamten Gewässerausbau nachgedacht. Daran glaubt Friedenberg aber erst in „vielleicht zehn bis 15 Jahren.“ schö