Kindstötung: Tat ist aufgeklärt

Kripo konnte ermitteln, warum eine Mutter (43) erst ihre Tochter (6) und dann sich selbst getötet hat.

Schiefbahn/Krefeld. Die Sechsjährige, die am Donnerstag tot von ihrem Vater im Elternhaus in Schiefbahn gefunden worden war, ist zweifelsfrei eines gewaltsamen Todes gestorben. Das hat die Obduktion ergeben.

Auf welche Art das Mädchen zu Tode kam, möchten die Ermittler nicht sagen. „Meines Erachtens ist damit das Informationsbedürfnis der Allgemeinheit gedeckt“, sagt Staatsanwältin Sonja Maas. Für Polizei und Staatsanwaltschaft steht fest, dass es die Mutter (43) war, die das Kind umbrachte. Äußerliche Anzeichen für ein Gewaltverbrechen sollen nicht erkennbar gewesen sein.

Die Frau war nach der Tat mit ihrem Auto nach Krefeld gefahren und hatte sich an der Forstwaldstraße vor einen Zug geworfen. Dabei starb auch sie.

Die Ermittler haben die Hintergründe der Tat inzwischen weitestgehend aufgeklärt. Aus Rücksicht auf die Betroffenen geben sie aber nicht bekannt, was der Auslöser für das Familiendrama war. Die Mordkommission wird die Ermittlungen jetzt zu Ende führen, dann alles an die Staatsanwaltschaft übergeben. Die kann die Akten dann nur noch schließen, denn es gibt niemanden mehr, der zur Rechenschaft gezogen werden könnte.

Die Nachbarn in der kleinen Anliegerstraße können nach wie vor nicht fassen, was geschehen ist. Vor einer sehr schweren Aufgabe standen Freitag auch die Lehrer der Astrid-Lindgren-Schule. Der gewaltsame Tod der Erstklässlerin hat alle getroffen.

Das Kollegium habe sich schon vor 7 Uhr in der Schule versammelt, erklärt der stellvertretende Schulleiter Stephan Mumm. Den Lehrern zur Seite standen sechs Notfallseelsorger, die Pfarrer der umliegenden Kirchen und eine Kriminalbeamtin. „In allen Klassen ist darüber gesprochen worden“, sagt er.

Mit Blick auf die Berichterstattung des Vortags, in der davon die Rede war, das fehlende Kind habe nicht zu Sorge geführt, ergänzt er: „Wir machen uns immer Sorgen, wenn ein Kind fehlt, und wir keine Nachricht darüber haben, warum es nicht da ist.“ In diesem Fall war es der schrecklichste aller möglichen Gründe.