Kirche ist nun Denkmal
Der Stadtrat hat Donnerstag auch ein Friedhofskreuz unter Schutz gestellt.
Willich. Da waren sich die Mitglieder Stadtrates alle einig: Das Kreuz mit den Priestergräbern auf dem Neersener Friedhof soll ebenso unter Denkmalschutz gestellt werden wie die ehemalige Klosterkirche des St. Bernhard-Gymnasiums in Schiefbahn. Damit folgten sie einem Votum des Planungsausschusses.
Das Friedhofskreuz wurde bereits 1865 errichtet. Der Künstler, der es schuf, ist unbekannt. Das Objekt ist rund vier Meter hoch und besteht aus Sandstein. Am Sockel befinden sich auf allen vier Seiten Inschrifttafeln. Mit seinen neugotischen Formen repräsentiert das Kreuz die Frühzeit des heutigen Friedhofs, der 1823 bis 1825 angelegt worden war. Aus dieser Zeit sind nur sehr wenige solcher Kreuze erhalten geblieben, was den besonderen Wert als Denkmal noch steigert.
Die ehemalige Klosterkirche ist im Vergleich zu dem Kreuz ein Neubau: E(h)rentrud Trost vom Kloster Varensell und der Kasseler Architekt Josef Bieling (1919 bis 1980) waren 1961/62 für den kühnen Bau verantwortlich. Die so genannte Zeltkirche war von Anfang an ein spektakuläres Bauwerk, umgeben von konervativen Schulbauten und der alten Oetker-Villa.
Die Klosterkirche besitzt zwar heute keinen geweihten Status mehr, ihren Denkmalwert konnte das jedoch nicht schmälern. In der Begründung für die Eintragung in die Denkmalliste heißt es unter anderem: "Das St.Bernhard-Gymnasium, hervorgegangen aus der Missionsschule der Hünfelder Oblaten, ist nach mehr als 50-jährigem Bestehen ein fester Bestandteil der Ortsgeschichte von Schiefbahn geworden.
Die Kapelle ist ein sinnfälliger und schon zur Bauzeit viel beachteter baulicher Ausdruck dieses Wirkens. Ihr gefaltetes Zeltdach ist buchstäblich zum Logo geworden. Somit ist die Kapelle bedeutend für Willich." Hinzu kommen architektur- beziehungsweise kirchenbaugeschichtliche Gründe, handelt es sich doch um ein anschauliches Zeugnis wichtiger Tendenzen im katholischen Kirchenbau um 1960.