Kita Hoppetosse in St. Tönis reduziert Betreuungszeiten GUT fordert Zustandsbericht aller Kitas

Tönisvorst · In der Kita Hoppetosse wird derzeit im wochenweisen Wechsel nur die Hälfte der 100 Kinder betreut. Die Wählergemeinschaft GUT will jetzt wissen, wie die Lage in allen Tönisvorster Kitas ist.

Die Personalsituation in der DRK-Kita Hoppteosse in St. Tönis hat sich dramatisch zugespitzt.

Foto: Norbert Prümen

(msc) Einen Zustandsbericht über die Kindertagesstätten in Tönisvorst fordert die GUT-Fraktion. Die Situation in der Stadt sei „prekär“, so die GUT in einer Pressemitteilung. Jüngstes Beispiel: In der vom Deutschen Roten Kreuz (DRK) betriebenen Kita Hoppetosse an der Anton-Beusch-Straße in St. Tönis ist der Personalmangel so groß, dass seit Mittwoch vergangener Woche nur noch jeweils die Hälfte der rund 100 Kinder betreut werden kann – im wochenweisen Wechsel (die WZ berichtete).

Fälle wie diese alarmieren die GUT und haben dafür gesorgt, dass die Wählergemeinschaft nun einen Zustandsbericht über möglichst alle Kitas – egal, ob in städtischer oder freier Trägerschaft – haben möchte. „Der Mangel an Betreuungsplätzen und Fachpersonal in den Kindertagesstätten ist nicht erst seit heute ein großes Thema, mehr noch für die betroffenen Kinder und Eltern als für die Medien und leider auch die Politik. Im kommenden Jahr werden etwa 384 000 Betreuungsplätze in Deutschland fehlen“, so die GUT. Das habe nach aktuellen Studienergebnissen des IQB-Bildungstrends verheerende Auswirkungen für die Kinder im Bereich der Grundschulen. Heute schon sei nach Darstellung vieler Eltern die Betreuungssituation in Tönisvorst prekär, „selbst wenn man einen vermeintlich sicheren Betreuungsplatz hat. Berichtet wurde uns von Ausfallzeiten von über 50 Prozent des vertraglich vereinbarten Betreuungsumfangs“, so die GUT.

Zurück zur Kita Hoppetosse: „In den letzten Wochen der leider stark gestiegenen Personalausfälle war unser oberstes Ziel, den Bedürfnissen der Familien gerecht zu werden und es zu so wenigen Beschränkungen wie möglich kommen zu lassen. Dies hat bedauerlicherweise zu einer Überforderung des Personals und einer Verschlechterung der pädagogischen Arbeit geführt“, so DRK-Kreisgeschäftsführer Detlef Blank in einem Schreiben an die Eltern. Zudem sei der Krankenstand der Mitarbeiterinnen in der Einrichtung so hoch, „dass wir keinen Regelbetrieb aufrechterhalten können und dürfen. Um eine Kindeswohlgefährdung im Sinne aller Beteiligten abzuwenden, halten wir uns nun dauerhaft an die gesetzlichen Vorgaben (KiBiZ), die besagen, dass in dieser Personalbesetzung höchstens 50 Kinder betreut werden dürfen.“ Darauf habe auch das Kreisjugendamt Viersen hingewiesen. Wie lange dieser Zustand andauern wird, ist noch nicht klar. Die aktive Mitarbeitergewinnung sei in Tönisvorst verstärkt worden, zudem „hoffen wir, längerfristig ausgefallene Positionen nachhaltig besetzen zu können. Auch rechnen wir mit einigen Genesungen.“

Kita-Träger sollen
Politikern Bericht erstatten

Die GUT bittet nun darum, die einzelnen Verantwortlichen der Trägerinstitutionen der Kindertagesstätten in Tönisvorst zur nächsten Sitzung des Ausschusses für Vielfalt, Jugend, Senioren, Gesundheit, Soziales und frühkindliche Bildung einzuladen, damit sie dort Bericht erstatten und für Fragen der Ausschussmitglieder zur Verfügung stehen können. „Konkret soll es dabei um die Personal- und Betreuungssituation in den einzelnen Einrichtungen, eine Einschätzung, in welchem Maße die pädagogischen Konzepte umgesetzt werden können, inwiefern Betreuungszeiten gekürzt oder Gruppen geschlossen werden mussten oder müssen und eine Benennung der notwendigen räumlichen, personellen und pädagogischen Maßnahmen, um einen geeigneten Betreuungsschlüssel für die notwendige pädagogische Arbeit herzustellen, gehen“, so die GUT weiter.