Willich Königswürde ein jüngeres Gesicht geben

Zum traditionellen Frühstück mit Frühschoppen hatten die ASV-Schützen am Montagmorgen ins Festzelt geladen.

Foto: Friedhelm Reimann

Willich. Sie standen immer noch unter dem Eindruck der Geschehnisse: Klaus II. und Dany II. Caris, amtierendes Königspaar der ASV Schützen. Im direkten Schießvergleich dreier Generationen der Familie Caris (Peter, Klaus und Jens) hatte der 51-jährige Schmied das Rennen gemacht.

Wie spät war’s in der Nacht zum Montag geworden? „So gegen 3.20 Uhr sind wir nach Hause gekommen“, sagte die neue Majestät gestern beim Frühschoppen. Das Festzelt hatte beide gegen 1.30 Uhr verlassen, um noch mit den Jungschützen zu feiern. Dafür wirkte sie erstaunlich fit. Dass beide auch an ihrer zweiten „Legislaturperiode“ ihren Spaß haben, war nun wirklich für jeden Besucher zu erkennen. Wenngleich Klaus II. einräumt: „Mit den neuen Vorschriften beim Schießen ist alles etwas anders geworden. Aber, Sicherheit geht vor.“

Im Vorfeld hatte sich niemand so wirklich bereit erklärt, das Amt zu übernehmen. Weswegen Klaus und Dany auch mit einem Anspruch antreten: „Wir wollen der Königswürde ein neues Gesicht geben“, sagt Klaus. Man müsse den ganzen Rahmen vielleicht mal überdenken. „Wir wollen herausstellen, dass wir miteinander feiern“, ergänzt seine Frau. Die Formalitäten, die fraglos dazu gehörten, sollten in ihren Augen aber niemanden abschrecken.

Beim gestrigen Frühschoppen musste sich seine Majestät natürlich mit einer Reihe von Formalien auseinandersetzen. Dazu zählte unter anderem, die Verhandlung mit dem Schützennachwuchs, um die Reste der Vogels zu kaufen. Nach dem Zapfenstreich gestern am frühen Abend steht heute für das Paar noch der Besuch beim Familientag auf der Kirmes an.

Dany II. Caris, Schützenkönigin

Es war gut was los beim Frühschoppen. Besonders, als Stefanie Janssen von der Gruppe der Lebenshilfe ihre Lieblingssongs „Einen Stern, der deinen Namen trägt“ und „Marmor, Stein und Eisen bricht“ singen durfte, begleitet von den „Korschenbroichern“. Protokollchef Joachim Kothen kommentierte trocken, dass damit alle Casting-Shows im Fernsehen quasi überflüssig gemacht würden.

Ein Blickfang war traditionell der Einzug der Hofdamen, die wie immer vom Tambourkorps Germania ins Zelt begleitet wurden. „Deswegen stehe ich so gerne hier oben, weil das so schön anzugucken ist“, so Kothen. Erneut überzeugen konnte die Showband der Freiwilligen Feuerwehr Alsfeld mit ihrem ziemlich britischen Auftritt. Und als die dazugekommenen Dudelsackbläser das Lied „Highland Cathedral“ anstimmten, fühlte sich wohl so mancher an die Adaption der „Höhner“ erinnert: „Du bess ming Stadt“.

Wie sich das für diesen Frühschoppen gehört, gab’s auch was zu lesen: Die druckfrische Ausgabe der Westdeutschen Zeitung mit ausführlicher Berichterstattung über das laufende Schützenfest. Das passte natürlich zum Frühstück, das die einzelnen Gruppen und Züge sich mitgebracht hatten. Und dann war da noch die Sache mit der Verlosung: Da wurden doch der Redakteur dieser Zeilen, der über einer Haarlänge von rund drei Millimetern verfügt, Lose aus der großen Tombola angeboten mit folgendem Argument: „Es gibt auch einen Lockenstab zu gewinnen.“