Schützen feiern ein grandioses Fest

In Willich geht’s seit Freitag rund. Schon zum Auftakt kamen über 5000 Besucher. Am Montag steht der Frühschoppen im Zelt an.

Nicht nur musikalisch überzeugend: Das Tambourkorps Germania besticht auch durch den zackigen Auftritt.

Willich. Die Parade mit über 70 Blumenhörnern und der gesamten Schützenpracht am Sonntagvormittag ist einer der Höhepunkte des Willicher Schützenfestes. Wegen eines Starkregens hatte sie vor zwei Jahren ganz ausfallen müssen und auch im vergangenen Jahr hatte es wieder geregnet, wenn auch nicht so stark. Jetzt wurden die Schützen aber endlich mal wieder von der Sonne verwöhnt.

Das war schon zum Auftakt am Freitagabend im Konrad-Adenauer-Park so gewesen. Über 5000 Besucher wollten sich Serenade und Feuerwerk nicht entgehen lassen. Das Gedränge im Park war fast so groß wie früher. Rund 400 Schützen mit Fackeln und Kerzen auf kleinen Inseln im Weiher wirkten als Stimmungsverstärker. Höhepunkt war dann das imposante Feuerwerk.

Schützenfest in Willich
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König Carsten Schmitz hat sich seinen Traum erfüllt und seine Entscheidung, ASV-Schützenkönig zu werden, keine Minute bereut. Der Ur-Willicher mit seiner Königin Renate und den Ministerpaaren Volker und Carla Wynands sowie Frank Glasmacher und Andrea Porten kamen beim Volk sehr gut an. Als das Königshaus am Samstagabend ins Festzelt einzog, standen viele Besucher auf den Stühlen, klatschten und sahen zunächst nur eine winkende Hand, die in einem weißen Handschuh steckte — die Hand des Königs.

Foto: Friedhelm Reimann

Immer wieder standen aber auch andere Schützen im Mittelpunkt: Am Sonntagvormittag verabschiedete ASV-Präsident Willi Stennes offiziell Platzmajor Theo Heyes. Nach 25 Jahren übernimmt jetzt sein Sohn Thomas Heyes dieses Amt, der Vater wurde zum Ehrenplatzmajor ernannt. Das Tambourkorps Germania Willich unter der Leitung von Guido Bohn brachte ihm ein Ständchen.

Ein Hingucker war bei der Musikshow am Samstagnachmittag die Show and Brass Band der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Alsfeld — optisch und akustisch deutete Vieles auf eine schottische Herkunft hin, aufgrund der karierten Plaids und der Dudelsäcke, nicht zuletzt der Vortrag von „Amazing Graze“.

Die spannende Frage bei der großen Parade am Sonntagvormittag ist ja immer die, wer neuer König wird. Normalerweise ist es so, dass der entsprechende Schütze während der Parade in irgendeiner Weise auffällt. Diesmal wurden die Besucher noch mehr als sonst auf die Folter gespannt: Wolfgang Dille, für die Öffentlichkeitsarbeit beim ASV zuständig, bekam einen „Königsnotfallkoffer“ überreicht: Er enthielt unter anderem eine „mobile Königsburg für Kurzentschlossene“, Frack und Lackschuhe sowie eine Rolle mit den Vornamen der möglichen Königsbewerber. So sehr viel schlauer dürften die meisten Besucher dadurch nicht geworden sein.

Umso größer dann der Reiz, beim Vogelschießen dabei zu sein. Nur Eingeweihte wussten, dass es bei den fünf Interessenten um Peter Caris, Wolfgang Dille, Klaus Caris, Jens Caris und Protokollchef Joachim Kothen handelte.

Am Montag um 10 Uhr trifft man sich um 10 Uhr zum Musikalischen Frühschoppen mit Brotzeit im Festzelt, um 17.30 Uhr steht eine Parade mit Großem Zapfenstreich auf dem Programm, abends wird dann im Zelt gefeiert.