Kommt Seniorenheim bald?
Verwaltung signalisiert Bewegung im Prozess für den Bau dieser Einrichtung in Neersen.
Willich. Die Mitglieder des Sozialausschusses, egal, welcher Fraktion sie angehören, werden zunehmend ungeduldiger, wenn es um das Thema „Bau und Betrieb einer Pflege- und Senioreneinrichtung am Standort Verresstraße/Rothweg“ geht. Sozialdezernentin Brigitte Schwerdtfeger vermittelte im Ausschuss den Eindruck, dass Dynamik in den Prozess gekommen ist. So sei der Abbruchantrag für das frühere Gemeindehaus „Brücke“ mittlerweile eingegangen.
„Dass die Neersener langsam unruhig werden, kann ich verstehen. Wir hören seit Jahren immer wieder dasselbe“, beklagte Dieter Lambertz (CDU). „Wie soll denn die weitere Zeitplanung sein?“, wollte Sarah Bünstorf (SPD) wissen. Bärbel Blomen von der Seniorenstelle der Stadt Willich beschwichtigte: „Parallel laufen derzeit sehr, sehr viele Dinge, wobei das eine oft vom anderen abhängt.“ Und weiter: „Es werden sehr viele Gespräche geführt — man hat schon den Eindruck, dass sich da jetzt endlich etwas bewegt.“
Die Ausschussmitglieder setzen voll und ganz auf die Kompetenz und die Tatkraft der neuen DRK-Projektmanagerin Beatrix Grohn, die über eine große Erfahrung verfügt. „Hier muss jetzt rangegangen werden, wir werden sonst unglaubwürdig“, gab Thomas Brandt (FDP) zu verstehen.
Brigitte Schwerdtfeger versprach, ein großes Bauschild aufstellen zu lassen, wenn sich ein Beginn der Bauarbeiten abzeichnet als Signal für die Bürgerinnen und Bürger, dass sich da jetzt endlich was tut. Aus dem technischen Dezernat sei die Botschaft gekommen, so Schwerdtfeger, dass „mit Hochdruck an dem Projekt gearbeitet wird“.
Zuletzt hatte es Probleme gegeben mit dem Gebäude am Rothweg, das dem Neubau weichen muss: Es ging um die Standfestigkeit des Nachbargebäudes, die durch den Abriss infrage gestellt wurde. Schwerdtfeger wollte sich dazu in öffentlicher Sitzung nicht äußern.
Aus der zentralen Feier für das gesamte Stadtgebiet werden jetzt vier Heiligabendfeiern in den einzelnen Ortsteilen. Der Sozialausschuss sprach sich für diese Änderung aus. Das passt zu den Bemühungen, Quartiersentwicklungen zu ermöglichen. Gefeiert wird in allen vier Begegnungsstätten.
„Wir stimmen dem so zu, wollen fortfahren mit der Quartiersentwicklung“, erklärte Dieter Lambertz (CDU) und erinnerte an Folgendes: „Alles hatte mit vier Besuchern im Wohnzimmer bei der Frau Schmitz am Rothweg begonnen.“ Was Lambertz aber nicht verschweigen wollte: „Uns ist zu Ohren gekommen, dass ältere Menschen Ängste haben, dass es nicht so schön werden könnte wie im Hubertusstift.“
Ein Höhepunkt war immer das Buffett gewesen. Die Begegnungsstätten werden kein einheitliches Programm anbieten, jede gestaltet ihre eigene Heiligabendfeier. Ein gemeinsames Essen und ein kleines Programm wird es auf jeden Fall geben. Da die Planungsphase noch nicht abgeschlossen ist, können potenzielle Teilnehmer noch ihre Ideen und Wünsche einbringen.
Die „Altenhilfe Stadt Willich 1979 e.V.“ muss im Interesse der Seniorinnen und Senioren mobil bleiben. Vor Kurzem erst wurde ein Gebrauchtwagen für 7000 Euro angeschafft. Jetzt verursacht das zweite Auto regelmäßige Reparaturkosten und soll deshalb ebenfalls ersetzt werden. Die Altenhilfe rechnet mit Kosten in Höhe von 7000 bis 15 000 Euro und möchte einen Zuschuss von der Stadt. Ursprünglich war von bis zu 25 000 Euro die Rede gewesen. Der Sozialausschuss traf jetzt einen einstimmigen Beschluss: Bei einem Anschaffungspreis bis zu 15 000 Euro soll die Stadt zwei Drittel der Kosten, also maximal 10 000 Euro, übernehmen. „Wir möchten darüber informiert werden, was da genau für ein Fahrzeug angeschafft wurde“, verlangte Sarah Bünstorf (SPD).
Im Rahmen der Haushaltsberatungen soll über die Anschaffung eines Tandems mit Elektromotor entschieden werden. Das DRK-Seniorenhaus Moosheide hat einen Antrag vorgelegt. Es handelt sich um ein Gefährt mit drei Rädern und zwei nebeneinander angeordneten Sitzen. Die Firma Liegeradbau Schumacher aus Münchheide hat ein Rad vorgeführt für 7777 Euro. Es ist für Heimbewohner mit Demenz gedacht. Sie können mit Freiwilligen einen Ausflug machen, selbst in die Pedale treten und damit ihre Muskulatur stärken, wovon sie dann auch als Fußgänger profitieren können. Durch diese Maßnahme soll das Lebensgefühl von Menschen mit Demenz verbessert werden.