Kreisverkehr bekommt ein neues Gesicht

Der Knotenpunkt in Alt-Willich wird in den Sommerferien saniert. Gleichzeitig wird die Bahnstraße „umgedreht“.

Foto: Kurt Lübke

Willich. In den kommenden Sommerferien müssen sich die Willicher auf erhebliche Verkehrsbehinderungen einstellen. Und das liegt ausnahmsweise nicht am viel diskutierten Umbau des Willicher Marktes (wo es natürlich auch zu Beeinträchtigungen kommt), sondern am Umbau des zentralen Kreisverkehrs im Ort.

Der Bereich Bahnstraße/Korschenbroicher Straße/Parkstraße/St. Töniser Straße ist ein viel befahrener Knotenpunkt, auf dem es schon jetzt immer wieder zu Staus kommt. Vor allem die Feuerwehr hatte sich deshalb wiederholt darüber beklagt, dass ihre ehrenamtlichen Einsatzkräfte die Wache an der St. Töniser Straße mit dem eigenen Pkw oft nur schlecht erreichen können.

Andererseits ist der bauliche Zustand des Kreisverkehrs „bekanntermaßen schlecht“. Zu diesem Urteil kam die Stadtverwaltung mit Blick auf kratertiefe Schlaglöcher schon vor zwei Jahren — und in der Zwischenzeit ist es nicht besser geworden. Der zuständige Landesbetrieb Straßen NRW wollte die Sanierung eigentlich schon 2017 angehen, doch dann sollte auf Wunsch der Stadt erst die Erschließung einer zweiten Zufahrt für die Feuerwache in Richtung Parkstraße abgewartet werden. Die Aufstellung des dafür notwendigen Bebauungsplans, der auch ein kleines Wohngebiet vorsieht, ist aber ins Stocken geraten, weshalb nun doch der Kreisverkehr angepackt wird.

Die Zeitplanung ist ambitioniert: Innerhalb von nur sechs Wochen sollen die Arbeiten im Juli/August über die Bühne gehen. Das vorgesehene Verkehrsführungskonzept sieht zwei beampelte Bauphasen mit einer Trennung des Kreisverkehrs in Nord-Süd-Richtung vor. „Die Zufahrten aus westlicher bzw. östlicher Richtung müssen zur Bewältigung der vorhandenen Verkehrsmengen zwingend unterbunden werden“, heißt in den Unterlagen zur Sitzung des Planungsausschusses, der sich am kommenden Donnerstag mit dem Thema beschäftigen wird.

In der ersten Bauphase wird der Verkehr in beiden Richtungen ausschließlich durch den östlichen Teil des Kreisverkehrs geführt, wobei die Ausfahrt in Richtung Parkstraße weiterhin möglich bleibt. Die Zufahrt von dort aus wird jedoch unterbunden.

In dieser Phase wird auch die Einbahnrichtung auf der Bahnstraße umgedreht. Ziel ist es, dadurch den Ortskern besser erreichbar zu machen — vor allem für Ortsfremde.

In Bauphase zwei wird der gesamte Richtungsverkehr über den westlichen und damit bereits sanierten Teil des Kreisverkehrs geführt. Eine Ausfahrt auf die Bahnstraße wird möglich sein, die Einfahrt aus dieser Richtung aber nicht.

Neben der Erneuerung der Haltestellenbereiche wird dann auch der Süd-Ost-Arm der Bahnstraße umgebaut sowie eine Abbiegespur („Bypass“) zur Korschenbroicher Straße hergestellt, damit der Verkehr von dort aus besser fließen kann. „Das macht der Landesbetrieb für uns gleich mit“, berichtet die Technische Beigeordnete Martina Stall. Voraussetzung sei aber, dass die Stadt alle notwendigen Unterlagen für die Ausschreibung der Arbeiten bis zum 8. März bereitstellen kann. „Wir schaffen das“, sagt Martina Stall überzeugt.

Zurück zum Kreisverkehr. Problematisch wird die Zu- und Abfahrt zur Feuer- und Rettungswache. Daher wird eine provisorische Zufahrt aus Richtung Parkstraße gebaut. Diese soll die Anfahrt der Feuerwehrkräfte zur Wache bei einem gleichzeitigen Ausrücken der ersten Kräfte mit den Feuerwehrfahrzeugen sicherstellen. Die Baustraße wird an den vorhandenen Wirtschaftsweg Parkstraße angebunden. „Später wird die Straße wieder zurückgebaut“, kündigt Martina Stall an.