Kunstverein Willich Ausschuss berät Antrag zu Ausstellung auf Schloss Neersen

Willich · Der Kunstverein Willich hat beantragt, künftig eine jährliche Ausstellung in der Motte des Schlosses Neersen abhalten zu dürfen. Hintergrund: Das Gründerzentrum sei wegen anderer Events faktisch nicht mehr nutzbar.

Die Motte wird bereits für Ausstellungen genutzt. Hier ein Bild einer Ausstellung der Künstlergilde Neersen im vergangenen Jahr.

Foto: Norbert Prümen

(svs) Wenn am kommenden Mittwoch, 15. November, der Kulturausschuss der Stadt Willich zusammenkommt, dann geht es unter anderem um einen Bürgerantrag des Kunstvereins Willich, der auch öffentlich besprochen wird. Inhalt ist der Wunsch des Vereins, künftig einmal im Jahr die Ausstellung des Kunstvereins in der Motte des Schlosses Neersen abhalten zu dürfen. Die Stellungnahme der Verwaltung dazu fällt recht eindeutig aus.

Das Schloss sei im Prinzip mit städtischen Veranstaltungen komplett ausgebucht. Außerdem sei die Motte eine Marke der Stadt, die nicht einfach zur freien Nutzung zur Verfügung stände. Darüber hinaus würde eine Vergabe an den Kunstverein einen Präzedenzfall schaffen, auf den sich dann andere Vereine aus dem Bereich der Kunst bis hin zu Chören oder Musikgruppen berufen könnten. Am Ende stehe für Ausstellungen das Gründerzentrum zur Verfügung, heißt es darin.

Für Klaus Behrla, Vorsitzenden des Kunstvereins, ist diese Argumentation nur bedingt nachvollziehbar. „Das Wichtigste ist für mich, dass das letzte Argument, das des Gründerzentrums, nicht zutrifft. Zwar dürfen wir dort ausstellen, aber es sind so viele andere Veranstaltungen dort, dass wir die Fläche im Raum faktisch nicht mehr nutzen dürfen. Bei unserer Ausstellung dieses Jahr blieb uns da nur der Raum unter der Treppe und ein kleiner Bereich im Eingangsbereich. Wir mussten sogar ein Kunstwerk vor der Leinwand auf Anforderung eines anderen Nutzers abbauen. Gerade für Skulpturen bleibt da kein Platz, und wir können uns so nicht vernünftig präsentieren. Zum selben Schluss kommt auch die Künstlergilde Neersen und stellt nicht mehr im Gründerzentrum aus“, sagt er. Das sei im Antrag vielleicht etwas zu kurz gekommen.

Außerdem sieht er den Kunstverein als anderen Organisationen nicht gleichgestellt. „Wir sehen uns schon als den wichtigsten Vertreter und Branchenvertreter der bildenden Kunst. Damit sind wir den meisten anderen Vereinen nicht vergleichbar. Auch laut Satzung ist unser Ziel als Organisation, die bildende Kunst in der Stadt zu vertreten und zu fördern. Das ist eine Art öffentlicher Auftrag, den wir ernst nehmen. Darum denke ich sehr wohl, dass es Möglichkeiten gibt. Beispielsweise richtet die Stadt ohnehin jedes Jahr vier Ausstellungen dort aus. Man könnte ja für eine davon mit uns kooperieren. Die Stadt hätte Organisationsaufwand gespart, wir hätten eine tolle Möglichkeit. Es wäre aus unserer Sicht eine Win-Win-Stuation“, betont Behrla.

Er sieht trotz klarer Ablehnung der Verwaltung Chancen. „Am Ende entscheidet nicht die Verwaltung, sondern die Politik. Ich hoffe, dort versteht man unsere Position und entscheidet für uns. Eine engere Zusammenarbeit mit der Stadt wäre eine absolut wünschenswerte Folge“, so der Vorsitzende.

(svs)