Land soll nicht „vergoldet“ werden

Über mögliche Parkplätze am Wasserturm gab es im Bau- und Verkehrsausschuss keine Einigung.

Land soll nicht „vergoldet“ werden
Foto: Reimann

St. Tönis. Es fing eigentlich für die Investorin, die auf ihrem Gelände am Wasserturm einen bewirtschafteten Parkplatz mit maximal 58 Stellplätzen schaffen möchte, gut an. Schnell war nämlich der Antrag der CDU vom Tisch, dort alternativ auf städtischem Gelände sechs bis acht zusätzliche Parkplätze auszuweisen. Diese Fläche gibt es aber nicht, so dass selbst dem CDU-Sprecher Christian Rütten die Absicht der Eigentümerin sinnvoll erschien.

Fürsprecher der Bewirtschaftung waren ferner Michael Lambertz (UWT) und Olaf Keiser (FDP). Dennoch kam es zu keinem Beschluss. Jetzt muss der Planungsausschuss darüber entscheiden, zumal es immer noch eine nicht entschiedene Bauvoranfrage der Eigentümerin gibt.

„Der Bedarf nach zusätzlichen Parkplätzen ist da, wir müssen das wilde Parken dort auf jeden Fall verhindern“, votierte Christian Rütten für eine schnelle Entscheidung. Er stellte den Antrag seiner Fraktion bis zur generellen Entscheidung im Planungsausschuss zurück.

Ein heftiger Kritiker des bewirtschafteten Parkplatzes war Hans-Joachim Kremser (SPD), der zugleich Vorsitzender des Planungsausschusses ist. Kremser sprach davon, dass es in ganz Tönisvorst keinen bewirtschafteten Platz gebe — und dabei solle es auch bleiben; Kremser weiter: „Ich sehe überhaupt nicht ein, warum wir jetzt der Eigentümerin ihr Land vergolden sollen.“ Obwohl überhaupt noch keine konkreten Zahlen genannt wurden, rechnete Kremser bereits mit Gebühren von stündlich zwei bis drei Euro und mit einem jährlichen Ertrag von bis zu 400 000 Euro.

Stattdessen sollte man, so Kremser weiter, anderweitig die Zahl der Parker zu minimieren versuchen. „Warum kommen so viele mit dem Auto, die dann lediglich dort in der Nähe spazieren gehen?“, fragte er sich. Und warum können die Ärzte im Ärztehaus nicht selbst ihre Plätze für ihre Kunden bewirtschaften?

Für die Grünen konnte Meral Thoms ebenfalls nicht ganz einsehen, warum so viele mit dem Auto kommen, nur um dann in den angrenzenden Grünflächen zu walken: „Müssen diese Autofahrer ausgerechnet am Wasserturm parken, können sie nicht auf andere Plätze geführt werden?“ Und Meral Thomas ergänzte weiter: „Eigentlich sind wir gegen eine weitere Versiegelung von Flächen. Wir tun uns sehr schwer damit. Zumal der infrage kommende Platz nicht in der Kölner City, sondern im Außenbereich liegt.“

Der Kommentar von Michael Lambertz (UWT): „Wir müssen jedenfalls die Straße von den wilden Parkern frei bekommen.“ Lambertz erhoffte sich im Sinne der Eigentümerin ein positives Signal des Planungsausschusses. Das tut auch Olaf Keiser (FDP): „Wir mussten eigentlich froh über jeden öffentlichen Investor sein, der Ausschuss sollte das Vorhaben so schnell als möglich genehmigen.“ Von der Verwaltung wurde bestätigt, dass vom Ärztehaus genügend Parkplätze vorhanden seien.

Christian Rütten sprach noch davon, dass man den CDU-Antrag wieder hervorhole, wenn es eine negative Entscheidung des Planungsausschusses gebe.