Lkw sollen runter von der St. Töniser Straße
Anwohner hatten sich für eine Sperrung stark gemacht. Sie nerven Lärm und Abgase.
Vorst. Christian Rütten (CDU) hatte ihm vor Tagen noch einen Tipp gegeben: „Untermauern Sie ihren Antrag mit weiteren Unterschriften.“ Etwa 70 Unterschriften bekam Jürgen Zimmermann zusammen. Und die legte der Anwohner der St. Töniser Straße in Vorst jetzt dem Vorsitzenden des Bau-, Energie-, Verkehrs- und Umweltausschusses, Helge Schwarz, in der jüngsten Sitzung vor. Zimmermann hatte Erfolg: Einstimmig sprach sich der Ausschuss für seinen Antrag aus, durch Verbotsschilder Lkw ab 3,5 Tonnen die Durchfahrt durch die St. Töniser Straße von Hausnummer 1 bis 72 zu verbieten. Ausnahme: Anlieger und Linienbusse.
Zimmermann begründete den Antrag damit, dass die Anwohner bis zur Einmündung Hauptstraße schon lange Lärm, Abgasen und Erschütterungen ausgesetzt seien. Auch weise der Straßenzug an vielen Stellen Beschädigungen auf. Ordnungsamtsleiter Wolfgang Schouten hatte an drei Tagen eine Verkehrszählung durchgeführt, an denen die über zehn Meter langen Sattelzüge gezählt wurden. Diese Zählung hatte „nur“ 64 Fahrzeuge ergeben, davon waren 14 Gelenkbusse. Außerdem sei etwa die Hälfte dieser Schwertransporter dem Anliegerverkehr zuzuordnen, so dass die Verwaltung keinen Handlungsbedarf sehe.
Der Fachausschuss sah dies anders. „Der Antrag ist berechtigt“, sagte Heinrich Stukenbrok (UWT). Johannes Funck (SPD) plädierte ebenfalls für ein Verbot: „Lediglich die Anlieferung für das Medikameneten-Hilfswerk müsste sichergestellt werden.“ Christian Rütten war gleicher Ansicht — und bezeichnete die teils dort festgestellten Geschwindigkeitsüberschreitungen als „erschreckend“.
Im Laufe der Diskussion stellte sich heraus, dass vor allem Spediteure auf der Fahrt zum beziehungsweise vom Unternehmen Abbelen den Straßenzug nutzen. „Wir dürfen bei einem Verbot das Problem nicht auf andere Ortsstraßen verlagern, sondern brauchen eine andere Verkehrsführung über die Kreis- und Landstraßen“, so Hans-Hugo Frick (FDP).
Dazu soll es jetzt auch kommen: Einstimmig beauftragte der Ausschuss die Verwaltung, in Gesprächen mit den übergeordneten und zuständigen Straßenbehörden ein für Vorst besseres Lkw-Routenkonzept zu erarbeiten.