Willich Marktumbau: Geschäftsleute in Angst vor der Zukunft
Erhebliche Umsatzeinbußen werden in der Bauphase befürchtet. Bäckerei Pesch denkt über Filial-Schließung nach.
Willich. Die geplante Begehung des Marktplatzes am Montagabend fiel aus. Die Resonanz war gering und was zum jetzigen Zeitpunkt zu sagen war, konnte auch in der „Stadtschmiede“ besprochen werden.
Ein wenig skurril: Während Hannelore Gerlach als Bezirksleiterin der Bäckerei Pesch wissen wollte, mit welchen Einschränkungen zu rechnen sei, erklärte Peter Wermes später, dass ihm als Hauseigentümer bereits die Kündigung der Bäckerei zum 31. Oktober vorliege. Die Begründung: Befürchtete Umsatzeinbußen in Höhe von 50 Prozent während der Neugestaltung des Marktplatzes.
Auf Nachfrage der WZ in der Viersener Zentrale des Unternehmens erklärte Personalleiter Frank Grefkes, das Unternehmen wolle zunächst in einer Testphase prüfen, ob es tatsächlich zu den befürchteten Umsatzeinbrüchen komme. So lange wolle man den Mietvertrag nur monatlich verlängern. Auch die Mitarbeiter seien deshalb besorgt.
„Wann wird mit den Arbeiten begonnen, wie sehr werden wir eingeschränkt werden?“ Auch Thomas Greis macht sich Sorgen um seine Bäckerei, auch er rechnet mit deutlichen Umsatzeinbußen während der voraussichtlich 18-monatigen Umbauzeit. Greis wünscht sich feste, kompetente Ansprechpartner.
Ulrich Keesmachers vom „Eishimmel“ plagen ähnliche Sorgen: „Es wäre schön zu wissen, in welchem Zeitraum vor unserer Tür gearbeitet wird. Dann könnte ich reagieren, indem ich einen Teil meines Personals in Urlaub schicken könnte.
Gerüchte gibt es auch, das Café Kleeberg werde wegen des Umbaus schließen. „Da ist nichts dran. Wir müssen nur schauen, wie wir das Ganze organisieren“, hieß es dazu auf Nachfrage der WZ von der Geschäftsleitung.
„Wir werden Ihnen heute noch keine festen Zeitfenster nennen können“, erklärte Markus Ridder vom Krefelder Ingenieurbüro Angenvoort und Barth. Zunächst müsse die Juli-Sitzung des Planungsausschusses abgewartet werden: „Da soll der Beschluss zur Umsetzungsplanung beschlossen werden.“ Sein Büro sei mit der Ausführungsplanung und der Baubetreuung beauftragt worden. Er erklärte, auch die Hausanschlüsse würden im Rahmen der Sanierung des Marktplatzes überprüft werden, um späteren Aufbrüchen des neu gestalteten Platzes vorzubeugen. Zu diesem Thema werde es eine separate Informationsveranstaltung für die betroffenen Hauseigentümer geben. Auch der Kanal wird im Rahmen der Sanierung erneuert. Ridder machte deutlich, dass die Arbeiten auf jeden Fall mit Behinderungen verbunden sein werden. Im Herbst soll mit den Arbeiten begonnen werden, Unsicherheitsfaktoren sind das Wetter und mögliche archäologische Funde.
Zu den Wenigen, die sich jetzt informieren ließen, gehörten der stellvertretende Vorsitzende der Willicher SPD, Lukas Maaßen und Mike Cook, Vorsitzender des Bossel- und Bügelclubs. Peter Wermes interessierte sich auch für den Zuggang zu seinen sieben Wohnungen im Bereich hinter der Bäckerei.
Martin Platzer, Koordinator der „Stadtschmiede“, machte auf weitere Termine aufmerksam. So findet das Marktfrühstück bis August jeden dritten Donnerstag im Monat von 9 bis 10 Uhr auf dem Markt und bei schlechtem Wetter in der Stadtschmiede statt, beim nächsten Marktspaziergang am 19. Juni von 18 bis 19 Uhr wird es um „Ausstattungselemente und Pflege“ gehen. Bürger und Geschäftsleute, die Fragen zur Umgestaltung des Marktplatzes haben, sollten sich nicht scheuen, diese zu stellen.