Martin-Rieffert-Straße: Ärger um Disko-Krach

Anwohner sprechen von Randale, wenn Jugendliche abgewiesen werden. Ein Bürgerantrag kam allerdings nicht durch.

Willich. Bei Anwohnern regt sich Widerstand gegen die Diskothek auf der Martin-Rieffert-Straße. Ihrem Bürgerantrag, der auf Änderung des Bebauungsplans abzielt, kann jedoch aus rechtlichen Gründen nicht entsprochen werden. Volker Roloff trug die Beschwerde im Namen der Anwohner vor. Er sprach von Randale, von mitunter 700 bis 1000 Jugendlichen, die in die Diskothek möchten, abgewiesen werden und ihrem Unmut dann draußen freien Lauf lassen.

Neben Lärmbelästigungen sei es zu intensiven Verunreinigungen und Sachbeschädigungen gekommen. Roloff beklagte außerdem ein Kompetenzgerangel: „Die Polizei verweist uns an das Ordnungsamt und umgekehrt.“ Die Forderungen der Anwohner: Eine Nutzungsänderung für das entsprechende Gebäude.

„Die Diskothek befindet sich in einem Kerngebiet, sie genießt Bestandsschutz“, gab Paul Schrömbges (CDU) zu bedenken. Die Technische Beigeordnete Martina Stall konnte den Anwohner ebenfalls keine großen Hoffnungen auf eine nachhaltige Verbesserung ihrer Situation machen: „Ich kann nur den betrieblichen Schallschutz sicherstellen.

Was auf öffentlichen Straßen passiert, fällt in die Zuständigkeit der Polizei und des Ordnungsamtes.“ Und, „jeder Bebauungsplan, der die jetzige Nutzung ausschließt, könnte einen heftigen Entschädigungsanspruch auslösen.“ Stall versprach aber, mit den Kollegen des Ordnungsamtes Kontakt aufzunehmen.

Der Ausschussvorsitzende Jochen Kock (SPD) konnte ebenso wenig verstehen, dass gegen diese Dauerstörungen nicht vorgegangen werden kann: „Kann man denn nicht die Konzession begrenzen, da muss ja nicht bis fünf Uhr morgens gefeiert werden.“ Und weiter: „Kann man die Betreiber nicht in die Pflicht nehmen für das, was draußen passiert?“ Die Verwaltung sieht keine entsprechenden Möglichkeiten.

Jörg Schulze-Roloff wies noch darauf hin, dass durch Dreck und Lärm auch die benachbarten Geschäfte beeinträchtigt werden. Jürgen Hansen (SPD) hatte auch keine Patentlösung parat. Er setzt auf den Dialog mit den Anwohnern. rudi