Mertenshof sucht Pächter
Der Betrieb in Restaurant und Hotel soll auf jeden Fall weitergehen. Die jetzigen Pächter wollen kürzer treten.
St. Tönis. Der traditionsreiche St. Töniser Mertenshof steht möglicherweise vor einem Pächterwechsel. Das bestätigte die Betreiberfamilie am Mittwoch auf Nachfrage der Westdeutschen Zeitung. Um gleich hinterher zu betonen: Definitiv ist noch nichts.
Um den Betrieb des Hauses — sowohl Gastronomie wie Hotel — muss sich niemand Gedanken machen. „Ich trage mich mit dem Gedanken, den Betrieb an einen qualifizierten Nachfolger zu übergeben“, erklärt Petra Zachau-Jansen. Damit scheint klar: Es wird dort weiter dieses Unternehmen geben.
Derzeit werde mit dem Eigentümer der Immobilie — das ist die Familie Heckmann aus Kempen — jemand gesucht, der das Geschäft weiterführt. „Erste Gespräche mit ausgewählten Interessenten werden geführt“, so Zachau Jansen. Die dennoch einschränkt: „Sowohl von meiner Seite als auch von der des Verpächters besteht die Möglichkeit, dass ich den Betrieb auch noch sehr lange weiterführe.
Die Chefin spielt hier auf den laufenden Vertrag an, der bis 2019 läuft, allerdings könne sie auch eine Option ziehen, die darüber hinaus geht. Allerdings wolle sie sich verstärkt ihrer Familie und ihrem Privatleben widmen, räumt sie ein.
Petra Zachau-Jansen und ihr Mann Holger hatten das Geschäft 1994 von Armin Zachau übernommen. Der traditonsreiche Hof war 1989 nach umfangreicher Modernisierung in seiner jetzigen Form entstanden. 2011 wurde das Hotel kernsaniert und bekam ein neues Design, das Haus verfügt über zehn Doppel- und sieben Einzelzimmer.
Die Gaststätte gilt als „gute Stube“ der Stadt. Der Saal wird unter anderem für Veranstaltungen wie Hochzeiten genutzt, aber auch für Versammlungen. So ist beispielsweise die CDU für ihre Mitgliederversammlungen hier regelmäßig zu Gast. Die Küche hat einen guten Ruf, was viele Gäste bestätigen. Geschätzt wird bei vielen aber auch der hübsche Innenhof mit seinem Biergarten mit 100 Plätzen — gerade im Sommer ein guter Treff für eine Verschnaufpause oder ein kühles Feierabendbier.
Völlig getrennt von dem Betrieb ist der Teil des Gebäudes, in dem sich das Seniorenbüro Alter-Nativen befindet. Dieses hat mit dem Mertenshof nichts zu tun. Theoretisch hätte die Stadt diesen Teil des Gebäudes kaufen können, hat aber darauf verzichtet.