Mitgliederrekord bei DJK-VfL
Der Willicher Club hofft auf einen Kunstrasenplatz und möchte einen Kraftraum übernehmen.
Willich. Die Rahmenbedingungen sind alles andere als optimal: Durch den Offenen Ganztag wird es für die Vereine immer schwieriger, an Grundschüler heranzukommen. Trotzdem konnte Helmut Frantzen, Vorsitzender des DJK-VfL Willich, auf der Hauptversammlung eine Erfolgsmeldung verkünden: Erstmals in der 94-jährigen Geschichte wurde jetzt, wenn auch nur knapp, die Zahl von 2500 Mitgliedern überschritten.
Aber es gab auch weniger Erfreuliches zu berichten. Und eine Kampfabstimmung um das Amt des Pressewartes machte deutlich, dass es bei aller Harmonie auch hier und da ein wenig knirscht im Getriebe.
Verlierer des Abends war Hans Esch. Fest stand offensichtlich, dass er das Amt des Pressewartes abgeben sollte. Zunächst sollte Geschäftsführer Reinhard Lehnen diesen Posten mit übernehmen. Esch protestierte, er kämpfte um sein Amt. Der Ältestenrat tagte, die Versammlung wurde kurz unterbrochen, Stefan Knöfel verkündete, dass die Rechtslage nicht eindeutig sei. So bekamen weder Lehnen noch der Leiter der Judoabteilung, Thomas Rips, den Posten.
Schnell wurde umdisponiert, Ehefrau Jessica Rips (37) trat an: Die Röntgenassistentin setzte sich mit 19 zu 16 Stimmen bei 14 Enthaltungen knapp gegen Hans Esch durch. Ohne Gegenstimme wurde Helmut Frantzen, der diese Woche 65 Jahre alt wird, für weitere zwei Jahre als Vorsitzender bestätigt. Mit ähnlichen Traumergebnissen wurden auch der stellvertretende Vorsitzende Peter Kadoch und der Kassenwart Jürgen Broch im Amt bestätigt.
Frantzen erinnerte an Mission Olympic und zog eine zwiespältige Bilanz: Zwiespältig, weil für den Verein unterm Strich ein Verlust von rund 1000 Euro eingefahren wurde — kein gerechter Lohn für so viel Engagement. Frantzen machte deutlich, dass er ein nicht ganz kleines Stück vom Preisgeld-Kuchen in Höhe von 35 000 Euro erwartet. Gegenüber der WZ gestand er: „Wir hatten mit einem erheblichen Plus gerechnet.“
Auf dem Wunschzettel steht unter anderem der Umbau des Fußball-Tennenplatzes zu einem Kunstrasenplatz. Frantzen geht davon aus, dass die Stadt dem Verein erhebliche Eigenmittel abverlangt. In zwei Jahren läuft der Mietvertrag für die Judo-Halle aus. So lange gewährt die Stadt dem Verein einen jährlichen Zuschuss von 20 000 Euro.
Und was geschieht nach dem Jahr 2015? Der Verein soll und möchte zudem den Kraftraum im Souterrain der Jakob-Frantzen-Halle übernehmen. Und er ist froh, dass ab dem 15. April die Sporthalle Ackerstraße wieder für den Vereinssport zur Verfügung steht.