Einzelhandel: Verbesserung durch Kundenbefragung

Rund 9000 Fragebögen werden verteilt, um St. Tönis weiter zu entwickeln.

St. Tönis. Ist der Handel in St. Tönis richtig aufgestellt? Im Prinzip ja, aber . . . — dies würde Radio Eriwan dazu einfallen. Und um dieses „Aber“ geht es bei einer Umfrage, die ab Samstag IHK, Einzelhandels- und Dienstleistungsverband sowie der St. Töniser Werbering durchführen.

Ähnlich wie in Hüls (2011) und Willich (2012) sollen Kunden, Händler und Dienstleister, diesmal auf den St. Töniser Ortskern bezogen, ihre Meinung abgeben, welche Stärken und Schwächen das kleine Handelszentrum hat. So werden in St. Tönis, Vorst und Forstwald an alle Haushalte rund 9000 Fragebogen verteilt, werden aber auch die Menschen in den Zentren von Krefeld, Hüls, Kempen und Anrath befragt, welche Meinung sie zur St. Töniser City haben oder ob man Bekannten empfehlen könne, dort einzukaufen.

„Dies ist eine große Chance, uns zu entwickeln“, sagte der Vorsitzende des Werberings, Stefan Robben, als Freitag die City-Analyse vorgestellt wurde. Seinem Gefühl und dem Kommentar vieler Kunden nach sei der St. Töniser Handel relativ gut aufgestellt, man habe derzeit keine Lehrstände — aber, ergänzte Robben: „Wir sind mittlerweile auch betriebsblind geworden und müssten vielleicht auch mehr über den Tellerrand hinausschauen.“ Dazu sei jetzt die Gelegenheit.

Robben fielen schon Verbesserungsvorschläge ein: „Sicher wäre es gut, wenn wir zum Beispiel ein zweites Schuhgeschäft oder ein Fachgeschäft für Damen-Oberbekleidung hätten.“ Und Wünsche gerade seiner jungen Kunden gebe es zur Genüge: „Das fängt bei einem Mc Donald’s an und geht bis zu einem Kino.“

Der Wettbewerb wird nicht zuletzt durch die weiter zunehmenden Käufe im Internet immer härter. „Wir wollen jetzt wissen, wo St. Tönis steht“, sagte Markus Ottersbach vom Einzelhandelsverband. Andree Haack, Geschäftsführer der IHK Mittlerer Niederrhein, ergänzt, dass man sich neben der Befragung auch die Fußgängerzone oder die Parkplätze anschauen werde.

Die Verantwortlichen gehen davon aus, dass die Ergebnisse und das neue Vermarktungskonzept vor den Sommerferien präsentiert werden. Robben: „Daran schließen sich sicher interessante Gespräche an — auch mit der Stadt.“

Die Händler und Dienstleister werden unter anderem nach der Entwicklung ihres Unternehmens befragt, ob und wie lange sie ihr Geschäft am jeweiligen Standort betreiben wollen, wie wichtig einheitliche Öffnungszeiten sind oder wie man die Veranstaltungen des Werberings bewertet. Kunden können Punkte vergeben. Wie zufrieden sie mit der Sauberkeit, Sicherheit, dem Parkplatzangebot, Schaufenstergestaltung oder Wochenmarkt und dem gastronomischen Angebot sind. Die letzte von insgesamt 21 Fragen lautet: „Vervollständigen Sie diesen Satz: Die Stadt St. Tönis ist super, weil . . .“