Mitsingen beim Mundartabend
Mehr als 200 Besucher bei „En Mönke voll Platt“ im Forum Corneliusfeld. Gastgeber war Ortwin Dühring.
St. Tönis. Die beiden Prinzenpaare der Stadt sangen den Refrain eines Stückes laut und gerne mit. Und das nicht nur, weil Minister Harry Klupsch das Lied „Zent Tüenes oser Heimat“ sang, das von Rolf Schumacher geschrieben wurde, der es auch an der Quetsche begleitet Sondern weil auch die Tollitäten drin vorkamen und das Lied für St.Töniser einfach schön ist.
Es war aber nicht die einzige Mitsing-Möglichkeit, die sich den doch über 200 Besuchern bot, die sich am Sonntag trotz glatter Straßen und Gehwege zum „Mönke voll Platt“ ins Forum Corneliusfeld aufgemacht haben. Der Heimatbund St.Tönis hatte wieder zu seiner Traditionsveranstaltung geladen und Heimatbund-Vize Ulli Triebels begrüßte das Publikum in bester Mundart.
Anschließend übergab er an den Mundartbaas Ortwin Dühring, der durch das fast zweistündige Programm führte. Auch wenn keine neuen Gesichter auf der Bühne begrüßt werden konnten, so Dühring, habe man eine erfahrene Mannschaft zusammenbekommen. Die viel Heiteres bot, Erinnerungen an alte Zeiten, Geschichten, die so in St.Tönis hätten passieren können — und eben Mitsinglieder in Mundart.
Den schwierigen Part des „Eisbrechers“ übernahm Gerda Müller, die aus ihrem Leben als „Tante Emma“ erzählte. Wie sie gegen die Supermärkte kämpfte, dass aber auch mal Panhas und Schmierseife im selben Regal zu finden waren. Was den Behörden weniger zugesagt habe. Aber bei allem — Service schrieb sie groß, und der Kunde war noch König. Außer, wenn er sich vordrängelte.
„Enne Frühschoppe“, der länger dauerte als geplant, schilderte Stephan Zimmermann. Rolf Seegers erzählte von den Problemen, einen „Kleherkaas“ aufzubauen, wenn die Elektrische vorbei rumpelt. Peter Steppen hatte reichlich Lacher auf seiner Seite, als er von den Plänen und Beschwernissen eines Rentners erzählte.
Gestandene Interpreten auch in der zweiten Programmhälfte, in der mit Werner „Nieres“ Lessenich, Heino Thelen, Waltraud Anstötz und Ortwin Dühring wieder vier gestandene Mundartfachleute vortrugen. Und natürlich auch Harry Klupsch und Rolf Schumacher, die mit „Kermestiet“ wieder zum Mitsingen animierten und auch eine Zugabe in petto hatten. Ortwin Dühring dankte in seinen Schlussworten nicht nur den Interpreten, sondern konnte auch noch den Nikolaus auf der Bühne begrüßen.
Nicht ungenannt bleiben darf die musikalische Umrahmung, für die in diesem Jahr das Mandolinenorchester St.Tönis unter der Leitung von Andrea Jentges verantwortlich war. Mit „Belle Castilliane“ von Mario Maciocci eröffnete man den Abend fröhlich, um am Ende mit Weihnachtsklängen zu schließen — und das Publikum zum gewohnten Mitsingen animierte. Das sich bei einsetzendem Tauwetter gut unterhalten auf den Heimweg machte.