Nachfolger steht bereit
Auf 51 Berufsjahre blickt Kfz-Meister Günter Abbelen zurück. Zum 1. Mai hört er auf.
Vorst. Mit Autos ist Günter Abbelen groß geworden. Kein Wunder also, dass er vor 51 Jahren in die Fußstapfen seines Vaters Ewald Abbelen trat, der am 5. Dezember 1947 in einer Scheune an der Kuhstraße in Vorst seine Kfz-Werkstatt eröffnete. „Ich glaube, jeder kleine Junge möchte mal Automechaniker werden. Bei mir war das nicht anders und ist auch so geblieben. Wahrscheinlich, weil ich soviel in der Werkstatt meines Vaters geholfen habe“, sagt er schmunzelnd.
Mit 14 begann er seine dreieinhalbjährige Lehre im väterlichen Betrieb. Später zog es den jungen Vorster in die Welt hinaus. „Ich bin an den Bodensee gegangen und habe dort drei Jahre lang bei verschiedenen Firmen gearbeitet“, sagt der heute 65-Jährige. Am Bodensee war es auch, wo er seinen Meister machte: Am 30. Juli 1968, genau an seinem 24. Geburtstag, war der letzte Prüfungstag und Günter Abbelen erfuhr, dass er die Meisterprüfung bestanden hatte. Mit der Note 1,5 und als jüngster Meister Süddeutschlands reiste er kurze Zeit später wieder ins heimische Vorst zurück. Allerdings an die Süchtelner Straße 35, denn dort hatte Ewald Abbelen neue Werkstatträume gebaut. 1977 übernahm sein Sohn den Betrieb. Das Ein-Mann-Unternehmen, das aber immer ausbildete und die jungen Gesellen nach bestandener Prüfung immer gut bei Kollegen unterbrachte.
Dass die Vorster Autowerkstatt weiter bestehen bleibt und es am 1. Mai einen nahtlosen Übergang gibt, verdankt Günter Abbelen dem Zufall. „Eigentlich wollten wir Weihnachten Ski laufen fahren, blieben aber aufgrund des Wetters zuhause“, beginnt er zu erzählen. Er war gerade beim Schnee schippen, als ein Kollege, den er über den Oldtimerstammtisch kennt, zufällig ins einem Oldtimer vorbei fuhr und für ein Schwätzchen anhielt.
„Wir kamen ins Gespräch und da stellte sich heraus, dass Thomas Schmitz, ebenfalls Kfz-Meister, schon jahrelang von einer eigenen kleinen Werkstatt träumt. Wir wurden uns schnell einig“, sagt der Vorster.
Wenn er zum 30. April seine Werkstatt schließt, eröffnet der aus Viersen stammende 40-jährige Kfz-Meister sie am 1. Mai. Er behält dabei die Öffnungszeiten und das altbekannte Angebot. Neuerungen gibt es zwei. Thomas Schmitz bietet zusätzlich einen Klimaservice an und hat die Werkstatt schon um moderne Diagnosetester im Bereich der Motor- und Elektronikdiagnose verstärkt.
Übrigens, so ganz möchte Günter Abbelen nicht auf seinen Beruf verzichten, dafür hat er ihm immer zuviel Freude gemacht. „Ich werde Herrn Schmitz noch beratend zur Seite stehen“, verrät der baldige Rentner. Allerdings nimmt er sich ab dem nächsten Monat aber auch Zeit für seine drei Hobbys: Reisen, Rad fahren und Oldtimer.