Hoch hinaus und voll besetzt
Für ein Auf und Ab sorgt in dieser Woche nicht nur der neue Aufzug im Verwaltungsgebäude in Schiefbahn.
Willich/Tönisvorst. Das Thema ist nicht neu, und genau das ist das Problem. Das Haus an der Viersener Straße in St. Tönis, wenn man vom Ring aus nach links Richtung Ortsmitte einbiegt, ist eine richtige Drecksecke. Der Müll stapelt sich hinter den kaputten Scheiben, die Außenmauern sehen aus wie nach einem Panzerangriff. „Nicht schön“, findet der Stadtflüsterer.
Die Macht der Gewohnheit: Seit vielen Jahren werden die Schlossfestspiele in Neersen mit dem Kinderstück eröffnet. So gingen jetzt auch die Einladungen zur Premiere von „Meister Eder und sein Pumuckl“ am 26. Juni mit dem Hinweis raus, damit werde die 28. Spielzeit eröffnet. Doch das ist nicht richtig: Nicht der freche Kobold, sondern die feschen Herren in „Ladies Night“ leiten am 18. Juni die Freilicht-Saison vor dem Schloss ein.
Traurige Kunde aus Anrath: Die Turmfalken sind tot. Bahnhofspate Norbert Weinhold hat das Vogelpaar kürzlich im Gleisbett gefunden. Die beiden Tiere lagen nur etwa 1,50 Meter voneinander entfernt, sie waren offenbar vom Zug erwischt worden. „Die Turmfalken waren fast eine Art Wahrzeichen von Anrath. Ich habe oft beobachtet, wie sie majestätisch am Kirchturm ihre Kreise zogen“, berichtet Weinhold. Und wenn Besucher den Turm bestiegen, hätten die Vögel oft lautstark ihren Unmut zum Ausdruck gebracht.
Man reibt sich verwundert die Augen, aber große Feste werfen nun mal lange Schatten voraus: Obwohl wir noch mitten im April sind, also noch deutlich vom Tanz in den Mai entfernt, rührt die St. Sebastianus-Bruderschaft 1449 Schiefbahn jetzt schon die Werbetrommel für ihr blau-weißes Fest — im Oktober. Wer also das Dirndl oder die Krachlederne im Schrank hat und gerne zünftig im Bierzelt feiert, sollte dem Rat von Pressewart Gereon Hogenkamp folgen und Karten ordern. Wer jetzt noch nicht überzeugt ist, lässt sich vielleicht vom Live-Act inspirieren. Es kommt eine Band aus Bamberg, wahre Oktoberfestprofis, sagen die Schiefbahner. Urbayrisch charmant wollen die „Zwiebeltreter“ echte Oktoberfeststimmung an den Niederrhein bringen.
In Krefeld gibt es Ärger über Lastwagen, die vor allem an Wochenenden in großer Zahl an der Anrather Straße parken. Dabei wurden schon über 30 junge Linden umgefahren. In Willich ist ein ähnliches Park-Problem seit Jahren an der Krefelder Straße bekannt. Dort werden die Lkw auf der Fahrbahn abgestellt, was insbesondere bei Dunkelheit und Regen aus Sicht von Ratsherr Wolfgang Dille (CDU) eine Gefahrenquelle darstellt. „Leider sehen der Landesbetrieb Straßenbau NRW und die Polizei keine Notwendigkeit für ein Lkw-Parkverbot“, bedauert Dille.
Die Notwendigkeit eines behindertengerechten Zugangs zum Technischen Rathaus in Neersen war unstrittig. Mit Hilfe des Konjunkturpakets II der Bundesregierung konnte er jetzt fertiggestellt werden. In Schiefbahn folgt noch der entsprechende Aufzug im Verwaltungsgebäude — auch mit Hilfe von Merkel und Co.
Noch Reparaturbedarf gibt es offenbar am St. Bernhard-Gymnasium. „Der Zaun zum Gelände am Parkplatz ist defekt, das ist eine Gefahr für die Schüler“, hat ein WZ-Leser dem Flüsterer geschrieben. Außerdem moniert er den schlechten Zustand des Parkplatzes. Das sei am Ortseingang ein schlechtes Aushängeschild für Schiefbahn.
Die Senioren Union Tönisvorst hatte jetzt zu einer Informationsveranstaltung ins Rathaus von St. Tönis geladen. Im voll besetzten Sitzungssaal begrüßte Reinhard Bismanns als Vorsitzender die beiden Gäste und Referenten: NotarArmin Ogilvie und Steuerberater Karl-Heinz Fruhen. Ihr Thema: „Erben, vererben, Steuern sparen“. Theorie, also die grundsätzlichen gesetzlichen Regelungen, und Praxis, konkrete Beispiele, gab es reichlich. Und die Empfehlung der beiden Herren, vor Erstellung von Dokumenten für Erbangelegenheiten stets Kontakt mit einem Notar und Steuerberater aufzunehmen. Das ist doch mal ein Tipp, mit dem der ein oder andere etwas angefangen kann, meint der Stadtflüsterer. . .
„Ein Start nach Maß!“ So feiert die Viersener Kreisverwaltung die neue Behördennummer 115, bei der man alles mögliche abfragen kann, was mit Verwaltungen zu tun hat. Über 200 Anrufe habe es letzten Monat gegeben, heißt es in der Mittelung aus dem Kreishaus. Jetzt können die St. Töniser ja nicht mitmachen, weil sie bekanntlich die falsche Vorwahl haben. Das wiederum finden über 20 000 Menschen ziemlich schade, unter ihnen der Stadtflüsterer.