Kein Saft von Teldafax
Die Niederrheinwerke springen in Tönisvorst für 500 Kunden ein und leisten die Grundversorgung.
Tönisvorst. Es war nicht wenig Geld, das er im Lauf der Zeit sparte. Uwe Hummer (Name geändert) aus St. Tönis hatte den Stromanbieter gewechselt und hatte seinen „elektrischen Saft“ bei Teldafax bekommen.
Selbst als dieses Unternehmen ihm ankündigte, den Preis von 82 auf 105 Euro monatlich zu erhöhen, akzeptierte Hummer das. Nicht akzeptieren hingegen kann er, dass die Leverkusener Unternehmen ihn überhaupt nicht mehr beliefert.
Für Hummer — und rund 500 weitere Haushalte in Tönisvorst — gab es Post von den Stadtwerken Tönisvorst. Die erklären, dass Teldafax die Netzgebühren nicht bezahlt hat. Weswegen man das Unternehmen keinen Strom mehr durchleiten lasse.
Teldafax war in den vergangenen Wochen und Monaten offenbar in Schwierigkeiten geraten. Weil aber niemand im Dunkeln bleiben darf, muss der jeweils örtliche Energieversorger einspringen. Was die Niederrheinwerke als Besitzer der Stadtwerke Tönisvorst auch tun. Sie liefern nun Strom, allerdings zum so genannten Grundtarif. Der ist teurer.
Nun haben die Betroffenen Zeit, entweder mit Stadt-/Niederrheinwerken einen neuen Vertrag abzuschließen, oder sich einen neuen Anbieter zu suchen. „Die meisten Kunden haben sich schon gemeldet“, sagt Christina Achtnich, Sprecherin der Niederrheinwerke. Ihr Unternehmen versuche natürlich, die Betroffenen als Kunden zu gewinnen.
Wie aber sollen sich die Kunden gegenüber Teldafax verhalten? Gerade dieses Unternehmen arbeitet gerne mit Vorkasse. Wer diese geleistet hat, für den empfiehlt es sich zunächst nicht, den Vertrag zu kündigen. Das kann zu Schwierigkeiten führen, das Geld wiederzubekommen.
Eine Kündigung ist in jedem Fall dann sinnvoll, wenn der Vertrag noch jung ist und noch keine Zahlungen geleistet wurden. Oder wenn es noch keine sechs Monate her ist, dass Teldafax abgebucht hat, kann man das Geld zurückbuchen lassen.
Ohne großes Risiko kann man auch kündigen, wenn monatliche Abschlagzahlungen vereinbart waren. Im Fall von Uwe Hummer war das so. Bis März hatte er gezahlt, danach zog er den Dauerauftrag zurück. Was ihn ärgerlich macht: „Ich wäre eigentlich ganz gerne bei Teldafax geblieben. Aber die haben auf meinen Brief überhaupt nicht reagiert.“
Wie man sich als Kunde am besten verhält, darüber informiert die Verbraucherzentrale NRW auf ihrer Homepage: www.vz-nrw.de