Neersen: Sehr viel Licht im Schlosspark
Illumusica: Deutlich mehr Gruppen als noch im Vorjahr waren zu erleben - was nicht die einzige Änderung war.
Neersen. Die 5. Ausgabe der "Illumusica" am Samstag Abend im Neersener Schlosspark überraschte mit einem leicht geänderten Konzept: 21Formationen statt 13Gruppen im Vorjahr traten auf fünf Bühnen auf, die weiter von einander entfernt waren als bisher. Die Besucher brauchten deshalb den Mut zur Lücke: "Man kann diesmal nicht mehr sagen, ich habe alles gehört", so Rita Bürse, Vorsitzende der "Praising Voices". Die Zahl der Zuschauer dürfte auf Vorjahresniveau gelegen haben: Rund 2000 Menschen ließen sich das recht aufwändige Spektakel nicht entgehen.
"Ist das schön!" "Schade, dass ich meine Kamera nicht dabei habe" - so lauteten erste Kommentare von Besuchern angesichts eines kunstvoll illuminierten Schlossparks. Erstmals hatte die Crew um den künstlerischen Leiter Wolfgang Brock nicht alles selber gemacht: Alles, was mit elektrischem Licht und dem der Tontechnik zu tun hat, war an eine Fachfirma vergeben worden. Ehrenamtler hatten schon jede Menge damit zu tun gehabt, rund 3000 Teelichter in Gläsern im Park zu verteilen.
Unmittelbar vor der Rückseite des Schlosses, waren sie in Noten- und Notenschlüsselform aufgestellt worden. Jeder Besucher trug seinen Teil zur Illuminierung des Parks bei - im Eintrittspreis war nämlich ein leuchtendes Armband enthalten.
Aufwändiger und abwechslungsreicher als bisher auch die Gastronomie: Neben der Curry-Wurst-Bude, untergebracht in einem amerikanischen Air-stream-Wohnwagen und dem Bierpavillon, gab es auch eine Bar mit Caipirinha. Los ging es wie immer mit den Kleinsten, dem Kinderchor "Marienkäfer".
Zum ersten Mal mit dabei: Die Bläsergruppe aus Viersen. Wolfgang Brock stimmte mit dem Chor "Laudate", der ebenso wie die "Marienkäfer" und den "Praising Voices" zur Christlichen Chorgemeinschaft Neersen gehören, unter anderem "ein schaurig-schönes Lied" an, machte die Virmond’sche Immobile zum Spukschloss: "In den Wüsten abseits der Oasen heulen Wüstenwinde, wenn sie blasen."
Die Zuhörer kamen der mehrfachen Aufforderung, mitzusingen, nur sehr zögerlich nach. "Sandkörner wandern, von einem Ort zum anderen", lautete eine weitere Textzeile. Und wie diese Sandkörner waren auch die Zuschauer ständig unterwegs. Sie standen unter angestrahlten Bäumen, lauschten unter anderem den "Antonius Harmonists" aus Tönisvorst oder den zünftigen Seemannsliedern des Shanty-Chors aus Neuss. Die Seebären unter den Chören hatten bereits im Vorjahr sehr viel Applaus geerntet.
Chöre wie St. Marien Viersen-Hamm bewiesen die Vielseitigkeit eines modernen Kirchenchores: Neben dem traditionellen Repertoire waren auch neue, frische Lieder zu hören. Nach so vielen Innovationen dann ein Schlussakkord in altbekannter Manier: Alle Akteure stimmten "Kein schöner Land" an.