Willich: Münchheide bekommt eine schnelle Leitung
Die Telekom hat den DSL-Ausbau im Gewerbegebiet zugesagt. Die Firmen hatten sich beklagt.
Willich. Frohe Kunde aus Frankfurt für Willicher Firmen: George McKinney, Pressesprecher bei der Telekom, erklärte am Freitag auf Anfrage der WZ, das Gewerbegebiet Münchheide werde mit DSL-Leitungen ausgestattet.
"Sie wird eine Leistung von bis zu 16 Megabit haben und im schlimmsten Fall im Frühjahr 2009 fertiggestellt sein - wahrscheinlich aber früher." Eine entsprechende Vereinbarung sei mit der Stadt getroffen worden.
McKinney beendet damit ein Verwirrspiel, das bei vielen Firmen in den vergangenen Tagen für Verunsicherung gesorgt hatte. So auch bei der Atlan-tec GmbH an der Hanns-Martin-Schleyer-Straße.
Dort hatte Gregor Theißen, Regionalleiter West der Telekom, vor einigen Tagen versichert: "Bis 31.Dezember liegt die Leitung." Dagegen soll Albert Hold, Ressortleitung Technik, das genaue Gegenteil erklärt haben.Was sich George McKinney allerdings nicht erklären kann: "Herr Hold arbeitet bei T-Systems und ist für den Bereich gar nicht zuständig." Fakt sei: Der DSL-Ausbau habe schon begonnen.
Er ist auch dringend notwendig. "Seit mehreren Jahren steht hiesigen Firmen im besten Falle eine DSL-Bandbreite von einem Megabit pro Sekunde zur Verfügung. Das ist nicht einmal ein Zehntel dessen, worüber die meisten Privathaushalte in Deutschland verfügen", klagt zum Beispiel Thomas Froese, Geschäftsführer der Atlan-tec. Um diesen ärgerlichen Zustand endlich zu beenden, waren in den vergangenen Tagen sogar Unterschriften bei betroffenen Unternehmen gesammelt worden.
Ein wenig neidisch schauten die Willicher dabei nach Viersen: Dort hatten Telekom und Wirtschaftsförderung vor einigen Tagen angekündigt, das Gewerbegebiet Mackenstein mit einer Glasfaser-DSL-Leitung mit 16 Megabit Download-Geschwindigkeit auszustatten. Als erster Kommune im Kreisgebiet werde sie ab Frühjahr 2009 Viersen zur Verfügung stehen.
Ein bisschen Zufriedenheit darüber, dass Willich nun offenbar doch die Nase vorne hat, konnte Bürgermeister Josef Heyes gestern nicht verbergen. Er und Wirtschaftsförderer Peter Heinze hätten sich dafür stark gemacht. "Herr Theißen, Regionalleiter West, hat mir sogar sein Wort gegeben, dass die 16 Megabit-Leitung bis Ende des Jahres liegen wird", berichtet Heyes.
Die Stadt werde Leerrohre und Grundstücke für Schaltschränke zur Verfügung stellen. Sechs solcher Schalt-Knotenpunkte würden in Willich eingerichtet.
Josef Heyes ist optimistisch: Einzelnen Firmen wie etwa der XComAG werde die Telekom sogar noch deutlich stärkere Leitungen anbieten. "Die brauchen nämlich nicht nur 16, sondern sogar 100 Megabit", verrät der Bürgermeister mit Blick auf die Willicher Banken-Software-Schmiede.