Neersen/Schiefbahn Neue Heime für die Flüchtlinge geplant
Stadt Willich will in Schiefbahn und Neersen bauen. Konkrete Grundstücke haben die Verantwortlichen schon ins Auge gefasst.
Neersen/Schiefbahn. Die Stadt plant den Bau von Flüchtlingsunterkünften in Neersen und Schiefbahn. „Wir haben konkrete Grundstücke im Auge“, erklärte die Sozialdezernentin Brigitte Schwerdtfeger. In öffentlicher Sitzung des Sozialausschusses wurde nicht mitgeteilt, wo sie sich befinden.
CDU und SPD hatten Anträge eingebracht, um die Unterbringung der Flüchtlinge nach 2016 gewährleisten zu können. Die Fraktionen mahnten ein Konzept an. Hintergrund: Durch die Erstaufnahmeeinrichtung im ehemaligen Katharinen-Hospital hat die Stadt keine „eigenen“ Flüchtlinge mehr zugewiesen bekommen. Die Erstaufnahmeeinrichtung ist jedoch zeitlich befristet. Besteht sie nicht mehr, müsste die Stadt wieder verstärkt Flüchtlinge aufnehmen.
„Wir sind am Anfang einer Völkerwanderung, es werden immer mehr Asylbewerber werden“, ist sich Dieter Lambertz (CDU) sicher. Er geht davon aus, dass die Stadt weitere Flüchtlinge wird aufnehmen müssen.
Die Verwaltung setzt auf die dezentrale Unterbringung von Asylbewerbern. Deshalb sollen weitere Unterkünfte in Schiefbahn und Neersen errichtet werden. In Neersen gibt es derzeit nur zwei kleine und in Schiefbahn aktuell gar keine Unterkünfte — ganz im Gegensatz zu Alt-Willich und Anrath.
„Die Unterbringung im ehemaligen Krankenhaus ist derzeit auf 2016 befristet. Worauf können wir uns da einstellen?“, wollte Sarah Bünstorf (SPD) wissen. „Sie Bezirksregierung wird dazu erst im zweiten Quartel 2016 eine Aussage treffen“, erwiderte die Sozialdezernentin. Zu den beiden zu errichtenden Unterkünften in Neersen und Schiefbahn bemerkte sie: „Es gibt Fördermittel vom Land, die wir ausschöpfen wollen. Und wir müssen uns Gedanken machen über eine mögliche Folgenutzung für den Fall, dass die Flüchtlingsströme abnehmen.“ Die Bauzeit werde gut neun Monate betragen.
„Wir begrüßen dieses Konzept ausdrücklich“, sagte Thomas Brandt (FDP). Besonders gut findet er, dass die Flüchtlinge auf alle vier Stadtteile verteilt werden: „Mit der dezentralen Lösung haben wir recht gute Erfahrungen gemacht.“
Flüchtlingssachbearbeiter Marco Härtel erklärte: „Wir haben zurzeit 251 eigene Flüchtlinge. Diese Zahl ist kaum kleiner geworden, da es immer wieder vorkommt, dass ehemalige Flüchtlinge zurückkehren.“ Sie müssten dann in der Stadt aufgenommen werden, in der sie in der Vergangenheit betreut wurden.
Merlin Praetor (Die Grünen) wies auf die vielen Unwägbarkeiten hin: „Kein Mensch, auch nicht im zuständigen Ministerium, weiß, wie viele Flüchtlinge noch kommen. Über 50 Prozent der Asylbewerber sind derzeit Frauen und Kinder - ihnen müssen wir besondere Perspektiven bieten.“