Neue Niederheinausgabe: „Mehr Blicke übern Gartenzaun“
Auf dem Markt in Alt-Willich diskutierte die WZ über die neue Niederrhein- Ausgabe.
Willich. Der Willicher Bürgermeister hat den ersten Schrecken am frühen Morgen erlebt, als er die WZ aufschlug: „In meinem Lokalteil steht Willich nicht mehr vorne“, hat Josef Heyes festgestellt. Tatsächlich ist im neuen Lokalteil Willich und Tönisvorst hinter Kempen/Grefrath eingeordnet worden.
Die Informations-Vielfalt, die dadurch zustande kommt, weiß Heyes aber durchaus zu schätzen. „Man blickt mehr übern Gartenzaun“, sagt er am WZ-Stand, der auf dem Willicher Markt aufgebaut worden ist.
Das sieht der Bundestagsabgeordnete Uwe Schummer ähnlich wie Heyes. Auch die Seiten aus Gladbach, Viersen und Krefeld, die er nun täglich in der Niederrhein-Ausgabe findet, weiß er zu schätzen. Was ihm aber am wichtigsten ist: „Der Kreis Viersener Bezug ist durch die Ansiedlung der neuen WZ-Redaktion in Kempen gestärkt worden.“
Walter Butzkies, der sich bei der WZ telefonisch gemeldet hat, kann sich diesem Lob nicht anschließen. Denn ihm gefällt die neue WZ nicht. „Sie müssen das alles viel besser ordnen, man findet ja nichts mehr“, sagt er. Willich komme in der Ausgabe außerdem zu kurz.
Markus Gather, SPD-Politiker und stellvertretender Bürgermeister von Willich, kritisiert, die Ordnung im Blatt sei „etwas verwirrend“. Positiv sieht er, dass nun Gladbach dabei ist. Und Ursula Bloser bemängelt, dass man in der Zeitung nun viel blättern müsse, um Willicher Themen zu finden.
Rosemarie Drees freut sich, dass die WZ nun eine breite Region abdeckt — und dass die Zustellung viel besser geworden sei.
Erika Vienhues aus Willich ist mit dem Fahrrad in der Stadt und hält am WZ-Stand. „Seit 54 Jahren lese ich die WZ“, sagt sie. Ein Freiexemplar nimmt sie nicht. „Die Zeitung habe ich heute schon gelesen.“
Gisela Wallrafen nutzt die Gelegenheit, um mehrere Willicher Themen anzusprechen — sie ist bekümmert über die Schließung des Krankenhauses und die künftige Nutzung des Gebäudes als Notunterkunft für Asylbewerber. Sie ist mit Leib und Seele Willicherin. „Ich möchte hier nicht mehr weg.“
Helmut Heinemeyer hat Kritik an der WZ im Gepäck. Ihm steht zu wenig aus Willich im Blatt, er vermisst die aktuellen Sportergebnisse der Champions-League-Spiele und bemängelt „den zuweilen schlechten Druck“.
Gisela Windhausen äußerte sich zum Marktplatz, den sie für „schön, besonders an Marktagen“ hält. Sie ist auch zufrieden mit dem Angebot an Ständen. Beim Rest der Woche „tut sich nicht viel“. Sie findet es wichtig, „dass ältere Leute mit dem Rollator und dem Auto ins Zentrum kommen können“. Sie vermisst sie die Konditorei Wermes. „Ich hoffe, da kommt bald wieder ein Café rein“, sagt ihr Ehemann Günter.