Viele helfende Hände in Neersen Sitz-Skulptur feierlich enthüllt
Neersen · Über 150 Menschen, Kinder wie Senioren, haben am Skulpturenprojekt des Netzwerks Neersen mitgearbeitet. Jetzt wurde die Sitzskulptur im Neersener Schlosspark offiziell übergeben.
Von Bianca Treffer
Langsam bewegt sich die grüne Bauplane ein wenig und gibt den Blick auf bunte Mosaiksteine frei, die die Skulptur zieren. „Stopp, nicht weiter ziehen!“, ruft Christian Pakusch (CDU). Der Willicher Bürgermeister zieht zusammen mit über zehn Kindern an der Plane, die kurz vor dem Spielplatz im Neersener Schlosspark über großen Ausbuchtungen liegt.
„Es hat lange gebraucht, einen Bauplatz zu finden. Ich bin total glücklich über diesen wunderschönen Platz, der noch viel passender ist als der Minoritenplatz, den wir zuerst angedacht hatten“, sagt die Gocher Künstlerin Nicole Peters.
Sie hat sich aus der Menge der Besucher, die sich im Schlosspark eingefunden haben, herausgeschoben und ist zu dem ersten, teilweise sichtbaren Skulpturenstück getreten. Mit vielen kleinen Anekdoten, die während des Skulpturenprojekts des Netzwerk Neersen passiert sind, lässt Peters gemeinsam mit den Mitbauern die Bauphase dieses besonderen Projektes noch einmal Revue passieren.
150 Bürger arbeiteten
bei dem Projekt mit
Während des Erzählens wird Stück für Stück die Miteinander-Sitzskulptur enthüllt wird, die Bürger für Bürger bauten. An dem von der Quartierentwicklung Neersen entwickelten Projekt arbeiteten über 150 Bürger im Altern von vier bis 98 Jahren mit. Sie brachten sich mit Ideen und praktischer Hilfe ein und ließen gemeinsam die Skulptur „Gemeinsames Lesen – Buch der Gedanken und Geschichte“ entstehen, die nun feierlich der Öffentlichkeit übergeben wird.
Vor den Augen der Besucher erscheinen das Krokodil namens Timsach und die Schlange Borka, die das Buch der Gedanken und Geschichte halten, sowie die Schildkröte Eluneu, der Hase Hoppel und das Schwein Eberhard. „Es war ein tolles Projekt, weil jeder mitmachen konnte“, sagt die neunjährige Celia bei der Enthüllung. Anne Fiedler, Quartiersentwicklerin des Netzwerks Neersen, betont, dass von solchen Gemeinschaftsprojekten die Gemeinde lebt.
Pakusch hofft, dass alle Besucher des Schlossparks auf die Skulptur aufpassen. „Es ist das Eigentum aller, in dem viel Liebe und Leidenschaft steckt. Es ist ihr Werk und es soll so schön bleiben“, sagt Pakusch mit Blick auf möglichen Vandalismus. Wie schön die Skulptur ist, zeigt sich im Herbstlicht deutlich: Die bunten Mosaiksteine auf den Tieren reflektieren das Licht und sorgen für eine ganz besondere Atmosphäre.