Innenstadtnahes Wohnen in Tönisvorst Haus Brempt: Politik gibt Planern Gestaltungskatalog vor

Tönisvorst · Etliche Bebauungspläne standen auf der Tagesordnung des Planungsausschusses in Tönisvorst.

Mit diesem Entwurf hat das Architekturbüro Schroers aus Kerken-Nieukerk seine Ideen zum neuen Baugebiet Haus Brempt/Kokenstraße vorgestellt.

Foto: Architekturbüro Schroers

. Vor einigen Jahren amüsierte die Journalistin Julia Karnick mit einem Baubuch, das man tunlichst keinem Häuslebauer schenken sollte, der noch verklärt am Anfang von schlüsselfertigen Traumhausplänen steht. Lachen kann man über beschriebene Pleiten, Pech und Pannen nur, wenn man alles erfolgreich hinter sich gebracht hatte.

Wer baut, benötigt oft auch Geduld, bevor Roh- und Innenausbau losgehen. Auch auf der Tagesordnung des Planungsausschusses standen am Mittwoch etliche „alte Bekannte“. Der Bebauungspläne Tö-6a II „Biwak-Süd“ beispielsweise, zu dem nun der einstimmige Aufstellungsbeschluss vorliegt. Es geht um eine Fläche zwischen Nordring und Berliner Straße. Planungsziel ist ein Einfamilienhaus mit einer Wohneinheit und möglicher Separierung – dann auch als Mehrgenerationenhaus nutzbar. Wiederholt in den Vorlagen auch der Tö-49 „Fasanenstraße/Laschenhütte“. Dort werden sich Nachbarn nicht einig. Es hat bereits Ortstermine und Gespräche mit Anwohnern gegeben. Nun steht die Verlegung einer Zufahrt zu einer Parzelle im Raum.

Mit dem im Planungsausschuss einstimmig gefällten Aufstellungsbeschluss steigt man nun offiziell in das Verfahren für den Bebauungsplan Tö-80 „Willicher Straße/Josef-Schultes-Straße“ ein. Dort geht es um die „Nahverdichtung“ im Innenstadtbereich, darum, eine Fläche von 950 Quadratmetern privater Haus- und Nutzgärten mit zwei Doppelhäusern und einem Einzelhaus zu bebauen. Staffelgeschoss-Bauweise soll möglich werden. Maximale Bauhöhe: 5,85 Meter. Interessenten wollen, so hört man, dort lieber heute als morgen anfangen zu bauen. Andere seien gegen die Pläne. Anregungen und Kritik können nun zeitnah im Rahmen der Bürgerbeteiligung geäußert werden.

Am Beispiel des erwarteten Vorster Neubaugebiets Haus Brempt/Kokenstraße (Vo-49) machte Ina Bartmann, technische Fachbereichsleiterin in der Verwaltung, deutlich, wie sie sich darüber ärgert, dass Vorlagen zum Beispiel von Planungsbüros zu spät in ihrer Abteilung ankommen und dann nicht, wie angekündigt, mit den neuen, aufbereiteten Informationen sitzungsreif vorgelegt werden können.

Daraufhin haben die Politiker einstimmig mehrere Gestaltungspunkte für das Wohnen an Haus Brempt in die Akten geschrieben: Sie wollen - wie von der Verwaltung befürwortet - eine extensive Dachbegrünung, eine Rampe zwischen dem Neubaugebiet und dem Vorster Ortskern, die die vorgeschriebene Neigung von sechs Grad einhält, und ausdrücklich den Ausschluss von Gabionen im Gestaltungs-ABC.