Neues Dach und kalte Füße
Eine Schule wird ausgebaut, im Gefängnis gibt’s Telefon-Probleme — und in Willich wird Heizenergie gespart.
Willich/Tönisvorst. Die Schüler der Grundschule Corneliusstraße in St. Tönis hatten — wie ja alle Schüler weit und breit — bis heute Weihnachtsferien. Die Handwerker haben gleich nach den Feiertagen weiter gearbeitet.
Ende der vergangenen Woche überragte ein Kran den eingerüsteten Gebäude-Schenkel der Schule, der für die Räume der offenen Ganztagsgrundschule aufgestockt wird. Wenn die Jungen und Mädchen heute wieder zur Schule kommen, können sie schon genau die sich abzeichnende Dachkonstruktion sehen.
Wäre doch eine gute Idee für den Start ins neue Jahr, ein Liedchen vor dem Unterricht zu singen: „Wer will fleißige Handwerker seh’n, der kann bei uns gucken geh’n.“
Manchmal freut man sich doch, alte Bekannte wieder zu sehen. Das war vergangene Woche so, als eine große Bäckerei-Kette Geld gesammelt hatte und dies in Mönchengladbach an das Deutsche Kinderhilfswerk übergab.
Für dieses war ein Vorstandsmitglied erschienen: Birgit Schmitz, frühere Beigeordnete der Stadt Tönisvorst. Sie war aus gesundheitlichen Gründen ausgeschieden und manch böse Zunge hatte behauptet, dass bestimmte Kreise aus der Politik ihren Anteil daran hätten. Was natürlich kaum sein kann, oder?
Jedenfalls strahlte Frau Schmitz über viel Geld für das Hilfswerk.
Der WZ-Redakteur Werner Dohmen klagte vergangene Woche über einen verstauchten Zeigefinger der linken Hand. Den hatte er sich zunächst wund gewählt und später noch stärker verletzt bei dem Versuch, das Gefängnis in Anrath zu erreichen. Entweder war besetzt oder es ging keiner ran.
Und als er dann am Nachmittag mal durchkam, war auf der Führungsebene niemand für ihn zu sprechen. Das setzte sich am nächsten Tag fort. Nein, aus der Knastleitung sei niemand zu bekommen, wurde mitgeteilt.
Bis sich dann am Nachmittag der erste Bedienstete kooperativ zeigte und eine E-Mail an seine Chefin schickte. Gut, zurückgerufen hat auch die nicht. Aber, man kann nicht alles haben. Hoffentlich ist die Gefängnis-Leitung schneller zu bekommen, wenn mal eine Notlage herrscht.
An dieser Stelle ist schon öfter über die benachbarte Seidenstadt geredet und gelästert worden. Und wie die auswärtige Autofahrer empfängt. Das ist aber noch nichts im Vergleich zum Kreishauptort Viersen.
Wenn Autofahrer dort auf der Freiheitsstraße unterwegs sind, schaffen sie nie eine grüne Welle. Man müsste dazu in der Geschwindigkeit schwanken zwischen Schritt-Tempo und Formel-1-Geschwindigkeit. „Das ist denen egal“, behauptet ein Freund des Stadtflüsterers. Der kann sich gar nicht vorstellen, wie eine einzige Stadt so bösartig sein kann.
Sind Ihnen in den letzten Wochen an Nüss Drenk in St. Tönis Menschen und Radfahrer aufgefallen, die auf der Fahrbahn anstatt auf dem Rad-/Fußgängerweg unterwegs waren?
Und die durchaus Gefahr liefen, ganz hässlich angefahren zu werden? Und dennoch mussten sie ausweichen: Der Radweg war derart vereist, dass man darauf nur mit einer hohen Verletzungsgefahr hätte wandeln können. Der zuständige Landesbetrieb hatte es offenkundig nicht geschafft, hier für Abhilfe zu sorgen.
Lassen Sie uns über einen „staatse Kääl“ reden: den früheren Tönisvorster Bürgermeister Albert Schwarz. Der war terminmäßig hoch belastet, was sich unter anderem darin niederschlug, dass er unregelmäßig aß — und viel. Sprich: Irgendwann hatte er richtig Übergewicht.
Das hat sich erledigt. 16 Kilo hat der Rentner abgenommen. Mit kontrollierter Ernährung und ganz viel Bewegung. „Zehn sollen es noch werden“, sagt Albert. Aber er sieht jetzt schon richtig gut aus, um nicht zu sagen: schnittig. Natürlich bleibt er bei seiner Größe ’ne „staatse Kääl“.
Kommen wir zum nächsten Schwergewicht, aber eines der politischen Art: Walter Schöler, früherer SPD-Bundestagsmann. Der Rentner ist immer noch sehr rührig und teilweise sogar hochkarätig tätig.
So ist er derzeit ehrenamtlicher Richter am Oberverwaltungsgericht in Münster. Das beschäftigt sich mit allen Berufungsverfahren aus den Verwaltungsgerichten. Da trägt der St. Töniser schon ein gutes Stück Verantwortung.
Beim Neujahrsempfang der NRW-CDU war die Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung (MIT) Tönisvorst vertreten. Am Rande trafen die Vorsitzende Elke Stiegen und Vize Maik Giesen den neuen CDU-Landesvorsitzenden Norbert Röttgen. Dieser nahm sich für die Mittelständler bei der WGZ-Bank in Düsseldorf kurz Zeit für ein Gespräch und ein Foto.
Geothermie ist eine feine Sache. Vor allem in der Stadt Willich kann die kostenlose Wärme aus der Erde dank günstiger Bedingungen sehr gut genutzt werden, weshalb im Gründerzentrum im Stahlwerk Becker sogar ein eigenes „Kompetenzzentrum“ zu diesem Thema eingerichtet wurde.
Besucher sollten sich allerdings nicht von den dort herrschenden Temperaturen verrückt machen lassen: In dem Raum ist es im Moment zwar trotz Fußbodenheizung kalt wie im Kühlschrank, was aber nicht daran liegt, dass die Geothermie nicht funktioniert. Vielmehr sei die installierte Anlage zu schwach dimensioniert worden, heißt es.
Bleiben wir im Kühlschrank: Einem solchen gleicht gelegentlich auch das Büro des sparsamen Willicher Bürgermeisters. So sollen dort jüngst bei einer Sitzung des Verwaltungsvorstandes erfrischende 17 Grad gemessen worden sein.
Einen kühlen Kopf zu bewahren, ist bei den herrschenden Finanznöten nicht schlecht, aber kalte Füße müssen ja wohl nicht sein. Einzig Josef Heyes erträgt so etwas ohne Probleme. Seine Kollegen haben dem Vernehmen nach heiße Getränke und warme Decken geordert.
Gemütlicher war es in der vergangenen Woche im Neersener Schloss, als dort die Sternsinger ihre Aufwartung machten. Denn mit dem traditionellen Besuch beim Bürgermeister wird immer ein Brezelessen verbunden, zu dem Josef Heyes Verwaltungsvorstand und Geschäftsbereichsleiter willkommen heißt. Sogar ein Fläschchen Sekt wird bei dieser Gelegenheit getrunken. Na dann nochmals: Prosit Neujahr.