Ausstellung des Neusser Kunstpunktes Kraftvolle Farben und störende Elemente
Willich · Die Künstlergruppe Neusser Kunstpunkt stellt noch bis zum 10. April ihre Werke aus. Dabei wird Gegenständliches und Abstraktes in vielen Variationen gezeigt.
(barni) Die 28 Mitglieder und Gäste der Künstlergruppe Kunstpunkt Neuss waren begeistert vom Gründerzentrum. Dort präsentieren sie noch bis zum 10. April eine Auswahl ihrer Arbeiten. Der Titel lautet „Harmonie der Farben“. „Es gibt bestimmte Farben, die das Auge mag“, sagte Hilla Baecker, stellvertretende Vorsitzende des Vereins. Sie ist Fotografin und zeigt neben anderem eine Schrottplatzsituation mit Seifenblasen. Die Malerei von Susanne Pfefferkorn ist handwerklich kraftvoll, wirkt sakral und mystisch. Der syrische Künstler Muhsen Aziz malte eine Art Rettungsschirm, bestehend aus Stoffbahnen unterschiedlicher Größen und Farben. Walter Schmitts Fotos passen in das ehemalige Stahlwerksgebäude: Seine Rohre präsentieren sich in unterschiedlichen Farben. Marcus Metzners Fotos haben eine Gemeinsamkeit: Es gibt immer ein störendes Element, zum Beispiel eine Wand in Pink, die den Blick auf die Ostsee nimmt. Er spricht von „störenden Interventionen“. Markus Hoffmann hat den Mensch im Blick, ohne ihn auf seinen Fotos zu zeigen. Es geht ihm um urbane Ästhetik. Ins Auge fällt das Foto von einem öffentlichen Münzfernsprecher. Auf dem Hörer steht „Tell him you love him“.
Nein, es ist keine Fotoausstellung, aber auch Robert Jordan hat nicht zum Pinsel gegriffen, sondern auf den Auslöser gedrückt: Die Fotos – eine Szene aus Egmond und ein Abbruchhaus in Jüchen – beeindrucken nicht nur durch ihre Größe. Erstaunlich: Ein Bild wurde mit einer Handy-Kamera gemacht. Karin Giers vielschichtige Malerei besteht unter anderem aus Erden, Sand, Marmormehl und Ton, der Braunkohletagebau inspiriert die Grevenbroicherin. Ebenfalls abstrakt ist das Gemälde von Erika Schlee, auf dem eine Farbe dominiert: Pink. Der Titel heißt „Pink macht glücklich.“ Erika Jörgenshaus malt gerne Powerfrauen in Action: Ihr aktuelles Bild zeigt zwei ältere Frauen – eine davon ist dunkelhäutig – die sehr viel Spaß daran haben, Fußball zu spielen. Susanne Altweger, die Vorsitzende des Vereins, zeigt mit ihren Fotos wie „Big Blue“ nichts Gegenständliches. Heike Plohs liebt das Motiv „Frau“, wie eine Pastellmalerei beweist – sie malt zwar gänzlich anders als Erika Jörgenshaus, aber bei beiden Künstlerinnen handelt es sich um starke Frauen. Petra Missal zeigt Gouache-Arbeiten, mit denen sie die Magie des Frühlings vorwegnimmt. Allein die Farben Rot, Gelb und Grün können Frühlingsgefühle auslösen. Christine Berlinson-Eßer und Ruth Kruschat zeigen Blumenbilder auf sehr individuelle Weise. Uwe Scherenberger reizt Technik wie ein einfacher Pumpensumpf, den er mit seiner Malerei prägnant in Szene zu setzen weiß.
Die Ausstellung, die noch bis zum 10. April geöffnet ist, kann täglich von 11 bis 17 Uhr besucht werden.