Willich Ovationen für das Königshaus
Bei der St. Konrad-Schützengilde in Neersen geht es in diesem Jahr Schottisch zu. König und Königin entstammen der Gruppe „MacAlt“.
Die St. Konrad-Schützengilde feierte bis jetzt ein sehr harmonisches Schützenfest ohne viel Sonnenschein, aber auch ohne Regen. Heute, am frühen Nachmittag, wird es allerdings bei der Erstürmung der Königsburg traditionell feucht-fröhlich zugehen. König René Recken, mit seinen 32 Jahren noch ein junger Regent, gehört zur Gruppe „MacAlt“. In seinem Kilt stecken neun laufende Meter Stoff mit Karomuster. Und „MacAlt“ ist es zu verdanken, dass sich die Dudelsackklänge bis jetzt wie ein akustischer „roter Faden“ durch das Programm zogen.
Das war ein Auftakt nach Maß am Freitagabend und es mangelte weder an Besuchern noch an guter Stimmung im Festzelt. Die Band „Remington Steal“ spielte 80er-Jahre-Hits. Mit dabei war Band-Mitglied Rainer Kammann aus Nettetal — er gehört auch der Schotten- und Königsgruppe „MacAlt“ an. „Es hat tierisch Spaß gemacht, war eine tolle Party“, freute sich der Gelegenheits-Schotte.
Mit Tobias Hölters war ein Dudelsackspieler engagiert worden und das „Küppsche Mädel“ Jana Meskes sang dazu — das waren sehr stimmungsvoll-sentimentale Momente, wenn Evergreens wie „Amazing Grace“ auf diese Weise dargeboten wurden.
Königin Katja Terkatz lebt in Mönchengladbach, ist aber nicht wirklich eine Exotin am Grenzweg, weil sie in Clörath aufgewachsen ist. Am Samstag, nach der Krönungsmesse, schwächelte sie leicht, wurde zum Zelt gefahren und hatte dort die Kreislauftropfen griffbereit. Abends strahlte sie schon wieder — und sah bezaubernd aus.
Ehrenpräsident Gerd Zenses war aus einem unschönen Anlass reaktiviert worden: Präsident Jürgen Latzke macht derzeit nach einem Herzinfarkt eine Reha-Maßnahme — die Schützen wünschten dem 47-Jährigen während des Abends beste Genesung. „Wir haben ein strahlendes Königshaus“, schwärmte Zenses und sollte nicht übertrieben haben. Für Katja Terkatz und den König, der von Freunden „Manta“ genannt wird, gab es stehende Ovationen.
Eine Tradition pflegen die Weißen Husaren der St. Josef- und St. Gereon-Bruderschaft Krefelder Straße seit Jahren: Diese Schützen lassen sich immer etwas Besonderes einfallen. Im vergangenen Jahr hatten sie einen imposanten Thron gebaut, jetzt hatten sie sich blau-grüne Kilts bestellt, um sich den „MacAlt“-Schützen optisch anzugleichen und ihre Verbundenheit sichtbar zum Ausdruck zu bringen.
Gestern nahmen knapp 500 Schützen an der Parade teil, die Farbpalette der Uniformen ist von enormer Bandbreite, sie reicht von Grau über Grün und Schwarz bis hin zu Magenta — in diesem Farbton sind die Westen der „Zaubermäuse“. Nach der Morgenparade traten die „White Hackle Pipes & Drums“ auf — da war sie wieder, die Dudelsackmusik. Die Kapelle Schützenlust und das Viersener Tambourcorps sorgten mit dem Zapfenstreich wieder für traditionelle Schützenmomente.