Tönisvorst Naturschutzbund spricht sich für neue Linden aus
Das zerstörte Naturdenkmal am Hagelkreuz im Kehn könnte Insekten noch Lebensraum bieten.
Der Naturschutzbund (Nabu) in Tönisvorst spricht sich dafür aus, die beiden von einem Sturm gefällten Linden am Hagelkreuz unweit des Gutes Großlind zu ersetzen. „Wir müssen da bei Null wieder anfangen“, sagt Vorsitzender Reimer Martens und erinnert daran, dass einer der beiden Bäume erst vor wenigen Jahren neu angepflanzt worden war. Bei einem Sturm Mitte Juni war er unter der zweiten, mehr als 200 Jahre alten Winterlinde begraben worden (die WZ berichtete).
„Es ist sehr schade, so ein Naturdenkmal zu verlieren“, betont Martens, der auch Landschaftswächter in Tönisvorst ist. Gleichzeitig hebt er die Besonderheiten der Linden hervor. Die großen Bäume seien im Sommer sehr wertvoll für Bienen und andere Insekten, denen sie Nahrung spendeten. Auch Vögel fühlten sich darin wohl. „Die Linden dienten sogar als Schlafplatz für Großvögel.“
Dass der Sturm den älteren der beiden Bäume fällen konnte, hat Raimer Martens nicht überrascht: Er sei schon länger krank gewesen, habe faule Stellen gehabt. Der Pflegetrupp des Nabu habe versucht, ihn durch einen starken Schnitt zu retten — was aber nicht gelungen ist. Den starken Stürmen, die es auch am Niederrhein immer häufiger gibt, war er gerade im Sommer nicht gewachsen: Die Krone sei dann dem Wind wie ein Segel ausgesetzt, so Martens.
Das Totholz der Bäume möchte der Nabu gerne sichern. Eine entsprechende Anfrage habe man an die Stadt und an den Eigentümer der Bäume gerichtet, berichtet Martens. Denn das Holz biete den idealen Lebensraum für Insekten und Käferarten. Der Nabu hat unweit des Hagelkreuzes eigene Flächen, wo die Stämme abgelegt werden könnten. Vom Hagelkreuz entfernt werden können sie aber erst nach der Ernte auf den umliegenden Feldern.