(naf) Mit einer Buchspende im Wert von 500 Euro unterstützt der Förderverein der Stadtbücherei die Einrichtung, eine private Spende beschert ihr darüber hinaus Lesestoff für 150 zusätzliche Euro. „Es wurden über 25 Neuerscheinungen gekauft, die nun in den Bestand der Bücherei übergehen“, teilt Carmen Kalinowski im Namen des Fördervereins mit. „Hier findet die Leserschaft nun auch Bücher norwegischer Autorinnen und Autoren, als Anknüpfung an die Buchmesse in Leipzig und das Gastland Norwegen.“
Aus dem großen Angebot, „quasi als Appetithappen“, stellt sie ein Werk genauer vor: „Die blaue Stunde“ von Paula Hawkins. „Es handelt sich um einen Thriller mit Suchtpotenzial“, sagt Kalinowski und erläutert: „Die Zeit, die diesem Buch den Titel gibt, ist die Zeit, in der die Schatten aus dem Meer steigen, das Licht dämmrig und die Welt unscharf wird. Wo Realität und Einbildung verschwimmen.“
Schauplatz der Geschichte ist eine Insel vor der schottischen Küste. Hier hat bis zu ihrem Tod die Künstlerin Vanessa Chapman gelebt und gearbeitet. Mittlerweile werden ihre Werke hoch gehandelt. Doch ein Skandal droht die Kunstwelt zu erschüttern. Denn in einer ihrer Skulpturen wurde eine menschliche Rippe gefunden. Kurator James Becker muss das Problem lösen. Dazu fährt er zur letzten Bleibe der Künstlerin. Eris Island hat nur einen Zugang bei Ebbe und nur eine einzige Bewohnerin: Grace Haswell. Die Ärztin wohnt im Haus der Künstlerin, war ihre engste Freundin – zumindest behauptet sie das – und wacht über den künstlerischen Nachlass. Auf dieser Insel haben sich in der Vergangenheit viele mysteriöse Dinge ereignet, so auch der Tod des glamourösen Ehemanns der Künstlerin, der vor 20 Jahren spurlos verschwand.
„Von Beginn an hat mich die Verquickung von aktuellem Geschehen und Vergangenem auf Eris Island tief in die Geschichte hineingezogen“, erzählt Kalinowski. „Immer wieder tauchen E-Mails, Zeitungsausschnitte, und Tagebucheinträge der Künstlerin auf und Situationen erscheinen mehrdeutig und verwirrend.“ Der Autorin gelinge es, unterschiedliche Welten zu verweben. „Das hat für mich einen Sog erzeugt, dem ich mich nicht entziehen konnte.“ Das Buch sei für sie „ein echter Thriller, denn die Geschichte ist spannend bis zum Schluss.