Willich Anrath: Kanalsanierung kann teuer werden

In Teilen von Anrath soll der Schmutzwasserkanal erneuert werden. Auch Hausanschlüsse könnten davon betroffen sein.

Foto: Lübke

Beim Thema „Fremdwassersanierungskonzept für Anrath“ soll die Stadt zwar noch Informationen aufbereiten — aber in der September-Sitzung des Planungsausschusses soll es dennoch in der Variante 1 des Ingenieurbüros verabschiedet werden. Darauf verständigten sich die Mitglieder des Planungsausschusses in ihrer jüngsten Sitzung auf Antrag von Sascha Faßbender (CDU).

Die Verwaltung soll unter anderem zwei Dinge besser darlegen: Welche Straßen bzw. Straßenteile sind konkret betroffen? Wie können die Bürger Zuschüsse zu den Arbeitskosten erhalten, die in ihre finanzielle Zuständigkeit fallen? Denn das Fremdwassersanierungskonzept sieht vor, dass nicht nur der städtische Teil des Schmutzwasser-Kanalsystems in Anrath saniert wird, sondern auch viele Bürger sind betroffen.

Auf ihren Grundstücken gibt es zum Teil falsch angeschlossene Ableitungen für Regen- oder Drainage-Wasser, das durch den in Anrath teils hohen Grundwasserstand anfällt. Dieses Wasser fließt in den Schmutzwasserkanal, der aber bei Starkregen nicht leistungsfähig genug für die Ableitung ist. Diese Problematik hat unter anderem im August 2010 zu einer großen Überschwemmung mit Schäden geführt. So etwas soll künftig möglichst verhindert werden.

Grundsätzlich positiv für die Hauseigentümer ist die Tatsache, dass das Land NRW ein Förderprogramm für die private Kanalsanierung fortsetzt. Das Antrags- und Bewilligungsverfahren ist aber kompliziert: Der Hauseigentümer kann sich nicht selbst an die Bezirksregierung wenden, denn der Abwasserbetrieb der Stadt Willich ist eine Vermittlungsstelle. Er muss alle Anträge sammeln und mit einer Stellungnahme zur Zuwendungsfähigkeit der NRW.BANK vorlegen. Die wiederum beteiligt die Bezirksregierung und erhält von dieser eine Stellungnahme zur Bewilligung der gesammelten Anträge.

Danach geht der Weg wieder rückwärts über den Abwasserbetrieb, der weiter mit dem jeweiligen Hauseigentümer kommuniziert. Er muss ihn unter anderem informieren, ob der Antrag bewilligt wurde. Auch muss er innerhalb von drei Monaten nach Abschluss der Maßnahme einen Nachweis über die Kosten und Leistungen verlangen.

Die Planungsausschuss-Mitglieder möchten, dass alle diese Dinge für den Bürger verständlicher werden. Und er verlässlich darüber informiert ist, bevor die Politiker das Konzept verbindlich machen. Denn geschätzt können die Sanierungsarbeiten für einen Kanal im privaten Bereich um die 10 000 Euro kosten.