Pfarrer Michael Striss: Aufbruch in den Harz
Nach zehn Jahren verlässt Pfarrer Michael Striss die evangelische Kirchengemeinde Anrath-Vorst.
Anrath/Vorst. Noch geht alles seinen gewohnten Gang, aber bei Pfarrer Michael Striss herrscht schon Aufbruchstimmung. „Derzeit sortieren wir schon aus, ab Anfang Juni packen wir die Koffer, dann steht der Umzug nach Niedersachsen an“, verrät der Pfarrer der evangelischen Kirchengemeinde Anrath-Vorst.
Nachdem er zehn Jahre in Anrath lebte und wirkte, geht es nun in den Harz. Am 1. Juli tritt der 50-Jährige seine neue Stelle als Vorsteher eines Diakonissen Mutterhauses in Bad Harzburg an. Damit erwartet Striss eine Fülle von neuen Aufgaben, „auf die ich mich freue“. Wenngleich ihm auch der Abschied nicht leicht fällt.
„Ich war zehn Jahre hier. Ich bin dankbar für die vielen Begegnungen, die ich hier hatte“, betont der Pfarrer. Die Gottesdienste, die Besuchsdienstarbeit, das Arbeiten in den Hauskreisen — Striss erinnert sich gerne daran. Nichtsdestotrotz reizt es ihn, noch einmal neu durchzustarten. Ein Gedanke, den er schon länger mit sich herumtrug.
„Ich bin jetzt 50 Jahre alt. Irgendwann ist man zu alt, um noch einmal etwas Neues anzugehen“, begründet er seinen Entschluss, den er als Fügung ansieht. Denn Bewerbungen hat er nicht geschrieben.
Vielmehr erhielt er eine Anfrage aus Bad Harzburg, ob er es sich nicht vorstellen könne, die Aufgaben des Vorstehers zu übernehmen. Auf ihn aufmerksam gewordenwar man im Harz durch das breite Netzwerk, das Striss nicht nur in Anrath und Umgebung pflegt.
„Ich habe mit meiner Frau überlegt und schließlich sind wir zu dem Entschluss gekommen, in den Harz zu gehen“, berichtet der Pfarrer. Die neue Aufgabe sieht er als Herausforderung an, der er sich gerne stelle. Das Aufgabenfeld umfasst dabei in den Grundtätigkeiten die Verkündigung und die Seelsorge. Bereiche, die ihm am Herzen liegen.
Ob es im Harz mit dem Fahrradfahren so klappt wie am flachen Niederrhein, da ist er unsicher. „Ich denke, wir werden eher wandern und walken“, sagt Striss. Immerhin fängt der Nationalpark Harz direkt hinter seiner zukünftigen Wirkungsstätte an.
In Anrath-Vorst wird es keinen nahtlosen Übergang geben: Die Freigabe der Pfarrstelle vom Landeskirchenamt ist beantragt, aber ein Nachfolger ist noch nicht in Sicht.