Rat diskutiert über Ruhestörungen am Wekelner See

Mit den Temperaturen steigen die Chancen, dass sich junge Leute wieder an einem Regenrückhaltebecken treffen.

Foto: WZ-Archiv

Willich. Das Thema ist alles andere als neu — doch im Stadtrat sorgte es am Mittwochabend für längere Diskussionen. Es ging um Vandalismus am sogenannten Wekelner See, der nach Beobachtung von Anwohnern im Sommer teils von hunderten Jugendlicher als Treffpunkt genutzt werde. Eine Anfrage der SPD-Fraktion brachte das Thema auf die Tagesordnung.

„Die Verabredungen erfolgen über Whatsapp, vielfach kommen die Leute gar nicht aus Willich“, erklärte der SPD-Fraktionsvorsitzende Bernd-Dieter Röhrscheid. „Die warmen Tage kommen, wir müssen gewappnet sein“, sagte Thomas Brandt (FDP) und regte an, das Problem in der nächsten Sitzung des Jugendhilfeausschusses zu besprechen.

„Da muss rangegangen werden“, meinte auch Johannes Bäumges (CDU) und forderte, den jungen Leuten, die sich dort illegal treffen, andere Sozialräume anzubieten. Auch der Rat für Sicherheit und Vorbeugung, in dem Ordnungsamt und Polizei vertreten sind, müsse sich mit diesem Problem beschäftigen.

Der Wekelner See im Süden des Wohngebiets ist ein Regenrückhaltebecken, das jetzt neu eingezäunt werden soll: Wer sich trotz Zaun dort aufhält, macht sich strafbar. Auch die Polizei war in den vergangenen Jahren mehrfach vor Ort. Denn über Lärm in der Nacht und Müll am Morgen klagen die Anwohner immer wieder.

Könnten der Kommunale Ordnungsdienst (KOD) und/oder die städtischen Streetworker an diesem Zustand etwas ändern? Willy Kerbusch, Erster Beigeordneter der Stadt Willich, zeigte sich skeptisch: Es sei eine Illusion zu glauben, ein oder zwei Streetworker und der aus bisher zwei Mitarbeitern bestehende KOD (demnächst sind es vier) könne es mit 100 Jugendlichen aufnehmen. Am Rande von Wekeln sei zwar längst eine andere Aufenthaltsfläche geschaffen worden, doch die sogenannte Jugendwiese werde von diesen Leuten nicht angenommen.

„Das Problem ist von uns selbst nicht zu regeln“, folgerte der Erste Beigeordnete. Hier sei man auf die Hilfe der Polizei angewiesen — doch die sei ja leider nachts in Willich nur selten vor Ort. „Und wenn dann mal ein Streifenwagen auftaucht, finden die dort längst keinen mehr.“ Es sei Aufgabe des Landrats als Chef der Kreispolizeibehörde, an diesem Zustand etwas zu ändern.

Ein Sprecher der Kreispolizeibehörde erklärte gestern auf Nachfrage der WZ, das Problem mit dem Vandalismus und den Ruhestörungen am Wekelner See hätten die Kollegen der Willicher Wache auf dem Schirm. Man werde in den kommenden Wochen und Monaten dort regelmäßige Kontrollen durchführen.