Risse nicht so schlimm
Sachverständiger bescheinigt Firma, dass die Bremsen in Ordnung waren.
Schiefbahn/Krefeld. Die Krefelder Polizei hat nach Ansicht eines Sachverständigen vergangene Woche zwei Reisebusse der Firma Brings aus Schiefbahn zu Unrecht stillgelegt. Wie berichtet, war am Montag vor der Abfahrt zweier Schulklassen einem Bus die Weiterfahrt untersagt worden, da die Beamten Risse in einer Bremsscheibe festgestellt hatten. Auch bei einem Ersatzbus sahen die Polizisten Risse in einer Bremsscheibe und legten dieses Fahrzeug ebenfalls still.
Das war nach Ansicht der Dekra in Gladbach nicht erforderlich. Dies geht aus einer Beurteilung des Sachverständigen hervor, die Brings der WZ zur Verfügung gestellt hat. Der Prüfer kommt zum Ergebnis, dass die „Vorwürfe — zwei Busse mit erheblichen Mängeln an den Bremsscheiben in Verkehr gebracht zu haben — aus sachverständiger Sicht nicht vollständig nachvollziehbar sind“.
Die demontierten Bremsscheiben hätten im äußeren Bereich Risse aufgewiesen, die 0,7 Millimeter breit und in der Tiefe selbst im ausgebauten Zustand nicht messbar gewesen seien. „Die Risse durchliefen in keinem Fall die gesamte Auflagefläche, so dass sicher festgestellt werden kann, dass im Rahmen einer polizeilichen Vorabfahrtskontrolle keine rechtlich fundierte Aussage über die Beschaffenheit der Bremsscheiben getroffen werden konnte“, heißt es. Für eine ordnungsgemäße Begutachtung hätten die Räder demontiert werden müssen. Eine unmittelbare Verkehrsgefährdung sei ausgeschlossen gewesen.
Busunternehmer Heinz Brings erklärte, die Sicherheit der Fahrgäste habe oberste Priorität. „Wir begrüßen auch, dass die Omnibusse vor Fahrtantritt von der Polizei kontrolliert werden. Es gab in der Vergangenheit nie Beanstandungen.“
Die Busse müssten alle drei Monate zur Sicherheitsprüfung und würden regelmäßig in der eigenen Werkstatt gewartet. Die Dekra habe erst am 22. Juli Mängelfreiheit attestiert. Die Bremsanlage sei zudem vom Fahrer wie vorgeschrieben vor Fahrtantritt überprüft worden.