Rocknacht wie ein Klassentreffen
13 Bands standen vor und im Forum Corneliusfeld auf der Bühne. Das Publikum feierte begeistert mit.
St. Tönis. „Dieser Abend verhält sich immer wie ein großes Klassentreffen. Man trifft hier Leute, die man sonst kaum sieht.“ So beschreibt Steven Hein die Rocknacht. Am Samstag ging sie in ihre 19. Runde — und das gewohnt erfolgreich.
Mit 13 Bands, verteilt auf zwei Bühnen, konnte sich die Veranstaltung sehen lassen. Schon seit 9 Uhr am Morgen waren das 15-köpfige Organisations-Team und Crew-Mitglieder am Schulzentrum Corneliusfeld. Jede Band wurde in Empfang genommen, bekam ihre Pässe und wurde zum BackstageBereich gebracht.
Der ganze Abend war systematisch durchgeplant. Was nicht geplant werden konnte, waren Unannehmlichkeiten wie Bands, die im Stau stecken bleiben. Genau das passierte der Bonner Band Drawing Circles. „Drawing Circles kommen erst um 19 Uhr“, verkündete das Orga-Team. „Die sollen aber schon um 19.30 Uhr spielen.“
Als die drei Musiker mit ihrem Merchandise und einem Helfer dann endlich da waren, ging alles ganz schnell: Alles Wichtige wurde eilig in Richtung Bühne getragen. Mit zwei Akustikgitarren plus Gesang verbreiten die drei Musiker auch ohne Lagerfeuer Lagerfeuerstimmung.
Es gab allerdings auch deutlich entspanntere, nämlich überpünktliche Ankünfte von Musikern. Steven Hein und seine Jungs etwa waren die zweite Band, die den Außenbereich an diesem Abend beschallen sollten. Sie selbst sagen über sich: „Wir sind die Dinosaurierband der Rocknacht. Denn wir waren bis jetzt bei jeder dabei. Allerdings zweimal nur als Gäste.“
Steven Hein
„Ich glaube wir waren sogar die erste Band überhaupt, die 1993 auf der ersten Rocknacht gespielt hat“, sagte Steven Hein. „Mein Gott, haben wir uns damals in die Hosen gemacht“, ergänzte Torsten lachend.
Die Band trug da noch einen anderen Namen. Welchen, wisse man selbst nicht mehr. „Wir haben so oft den Namen gewechselt. Und zwischendurch bin ich Solo unterwegs gewesen“, erzählte Steven. „Das Jubiläum machen wir auf jeden Fall noch mit.“ Das gute Wetter und das, was die Rocknacht ausmacht, zogen über den Abend immer mehr Jugendliche und junge Erwachsene auf das Gelände.
Mit der Zunahme der Besucherzahl wurde auch die Stimmung immer besser. Dafür sorgten nicht zuletzt Bands wie „Die Jugend von Heute“. Die Musiker redeten nämlich so lange auf das Publikum ein, näher nach vorne zu kommen, bis sich alle an den Rand der Außenbühne stellten und mitmachten.
Auch im Forum schaffte es die Ska-Punk Band Rafiki zum Beispiel, dass nicht nur die Band auf, sondern auch die Besucher vor der Bühne tanzten. Die Kempener Band Linus brachte eine Fanbase mit, die schon genau wusste, wie man feiert. Somit war es kein Wunder, dass die Band selbst nicht mehr viel tun musste, um das Publikum zum Mitmachen zu bringen.
Vor der Außenbühne tummelten sich die Besucher und machten begeistert mit. „Hier habe ich mein Abi gemacht. Der Frederic hier auch. Heimspiel also“, verkündete Sänger Felix Woitschig. Das Publikum jubelte, sang und tanzte begeistert mit.