Rot-Weiß kämpft um Karneval
Auch wenn Karnevalssamstag 2012 kein Zug zieht, will die kleine Gesellschaft attraktive Programmpunkte setzen.
Vorst. Das neue Sessions-Motto von Rot-Weiß Vorst für 2011/2012 heißt: „Jetzt erst recht!“ Nach der Absage des Nelkensamstagszugs hat Trübsinn nicht den Frohsinn abgelöst. Der kleine Verein kämpft.
„Ich werde überall angesprochen, bei Rewe, in der Apotheke, im City-Grill — viele bedauern die Zugabsage und fragen, wie es nun weitergeht“, erzählt Daniela Hüskes, Geschäftsführerin von Rot-Weiß Vorst. Der Verein will die Tradition Karneval im Ortsteil Vorst weiter am Leben erhalten und bewirbt nun das „Karnevals-Erwachsen“ im neuen Vereinslokal Haus Vorst nächste Woche.
Musik, Tänze, Programm und eine Tombola mit einem Flachbildschirm als Hauptpreis sollen die Vorster in den Saal locken. „Wir wollen was losmachen in Vorst“, sagt Hüskes und schiebt lachend hinterher: „Und genügend Mitgliedsanträge werden wir an dem Abend sicherlich dabei haben.“
Der Nelkensamstag spielt in rot-weißen Gedankenspielen immer noch eine Rolle. „Wir hatten am Mittwoch ein Gespräch mit dem Tönisvorster Karnevalskomitee. Wir wünschen uns nun an dem Samstag statt des Zuges einen Stand-Karneval, also eine Bühne und Pavillons auf dem Marktplatz in Vorst. Wir wollen trotz der Absage feiern“, sagt Hüskes. Sie denkt an ein Programm zwischen 14 und 17 Uhr. „Danach kann in den Lokalitäten in Vorst weitergefeiert werden.“
Das TKK wird für diesen Stand-Karneval nun einen Antrag beim Ordnungsamt der Stadt und bei der Kreispolizeibehörde stellen. Noch ist der Antrag nicht bei Wolfgang Schouten, Ordnungsamtsleiter, eingegangen. Aber er kündigt eine eingehende Prüfung an. „Ich werde das mit der Polizeibehörde besprechen und abschätzen, welche Auflagen für die Durchführung eines Stand-Karnevals erforderlich sind. Die Kosten müssen ja in Relation zu einer Drei-Stunden-Veranstaltung stehen.“ In 14 Tagen soll der Antrag geprüft sein.
Eine Karnevalsfeier in der Rudi-Demers-Halle kommt für Rot-Weiß Vorst zurzeit nicht infrage: „Um die Sport- zu einer Veranstaltungsstätte umwandeln zu lassen, müssen wir einen Bauantrag an die Stadt stellen und dafür 150 Euro zahlen. Außerdem kommen nun 500 Euro für die große Brandschutzwache dazu. Wir sind ein kleiner Verein und die Veranstaltung in der Halle ist für uns unwirtschaftlich geworden.“ Die 1500 Euro, die von der Sparkassenstiftung für den Nelkensamstagszug bereitgestellt worden wären, sind unterdessen zurückgezogen worden.