Wohin mit der zweiten Gesamtschule?

Uli Winkler (SPD) greift CDU nach Kehrtwende an.

Willich. Die erneute Kehrtwende der CDU beim Thema zweite Gesamtschule in Willich bringt SPD-Ratsherr Uli Winkler auf die Palme: „Noch am 6. Oktober lehnte die CDU die zweite Gesamtschule ab dem kommenden Schuljahr kategorisch ab, da es angeblich noch zu viele ungeklärte Fragen gebe.“ Nur fünf Wochen später seien diese Bedenken plötzlich aus dem Weg geräumt. Damit habe man viel Zeit verloren. „Vor lauter Wendungen könnte die CDU bald an Drehschwindel leiden“, sagt Winkler und hofft darauf, dass es am Montag im Schulausschuss ein klares Bekenntnis zur Einrichtung der zweiten Gesamtschule im Sommer 2012 gibt.

Nach Auskunft von Schuldezernentin Brigitte Schwerdtfeger werden alle Informationen für eine Entscheidung zusammengetragen. Dazu gehört die Standortfrage, zu deren Beantwortung das Büro Komplan eingeschaltet wurde. Im Gespräch ist unter anderem die Unterbringung der Sekundarstufe I in der bisherigen Willi-Graf-Realschule. Für die Sekundarstufe II könnte es eine Depandance „in zumutbarer Entfernung“ geben. Die CDU hatte die Räume der Pestalozzischule ins Gespräch gebracht. Zumutbar wäre laut Schwerdtfeger aber auch noch Anrath.

Die dortige Johannesschule und die Realschule würden bei Gründung der Gesamtschule auslaufen. Die Bezirksregierung hat empfohlen, Lehrer aus dem Gründungskollegium für den Unterricht der Restschüler abzustellen.

Noch geklärt werden muss, ob eine neue Gesamtschule, die mindestens vierzügig laufen soll, überhaupt genügend Schüler für eine Oberstufe zusammen bekommt. Falls nicht, könnte nur eine Sekundarschule gegründet werden. Die Robert-Schuman-Europaschule soll fünfzügig bleiben.

Die SPD regt eine Kooperation zwischen den Gesamtschulen an, um ein breites Differenzierungsangebot zu sichern. Am 23. November, 19.30 Uhr, gibt es dazu einen SPD-Parteitag bei Schmitz-Mönk. Für Parteichef Jürgen Hansen ist aber schon klar: „Ende gut, alles gut.“