Rubensweg: Soziales Wohnen statt Flüchtlingshaus?

Weil weniger Flüchtlinge kommen, soll Neubau anders genutzt werden.

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Schiefbahn. „Die Flüchtlingsstrom hat schon seit längerem nachgelassen, auch die Familien kommen in der zunächst beabsichtigten Größe derzeit nicht in die Stadt Willich“, sagte Willichs Kämmerer Willy Kerbusch. Die Stadt Willich hat jetzt darauf reagiert: Derzeit liegt dem Kreis ein Antrag auf „Umwidmung“ vor. Mit dem Ziel, das große Wohnhaus am Schiefbahner Rubensweg, das derzeit dort mit elf Wohneinheiten entsteht und bereits im nächsten Frühjahr bezugsfertig sein soll, direkt für den sozialen Wohnungsbau zur Verfügung zu stellen.

Eigentümer ist die Gemeinnützige Wohnungsgesellschaft (GWG) für den Kreis Viersen, die ursprünglich die elf Flüchtlingswohnungen an die Stadt Willich vermieten wollte. Die Stadt Willich behält aber wahrscheinlich auch nach der Umwidmung und nach Klärung der Förderung den Fuß in der Tür, Kerbusch: „Wir zahlen dann an die GWG je Wohnung einen einmaligen sogenannten verlorenen Zuschuss von jeweils 10 000 Euro und erhalten dadurch ein Belegungsrecht.“ Heißt, dass die Stadt Willich dann die neuen Mieter aussucht. Dies könnten auch Flüchtlinge sein, wenn die entsprechenden Voraussetzungen erfüllt sind.

„Wir können diese neue Regelung am Rubensweg treffen, da es dort bereits einen rechtskräftigen Bebauungsplan gibt“, erklärt Kerbusch. An der Fontanestraße, wo ebenfalls derzeit Flüchtlingshäuser entstehen, sei so eine „Umwidmung“ nicht möglich. Dieses Verfahren, mit denen die Stadt Willich den sozialen Wohnungsbau ankurbeln möchte, trifft unter anderem auch auf das zweite geplante GWG-Mehrfamilienhaus mit ebenfalls elf Wohnungen am Rubensweg zu. Mit dem Bau soll in wenigen Monaten begonnen werden.

Die GWG wartet ab, wie der Kreis Viersen jetzt entscheidet. Wird der Willicher Antrag auf „Umwidmung“ genehmigt, wird sofort ein nächster ergänzender Bauantrag gestellt, der für den bereits hochgezogenen Bau den Einbau eines Aufzuges und von Balkonen in den Obergeschossen zum Ziel hat. „Wir schreiben die Arbeiten dann sofort aus, so dass alles im nächsten Frühjahr fertig sein könnte“, sagte Falk Figgemeyer. schö