Rubik’s Cube: Verrückt nach dem bunten Zauberwürfel
Philipp und Sebastian Weyer sind dem „Rubik’s Cube“ verfallen. Am Wochenende traten sie bei der Deutschen Meisterschaft an.
Willich/Neuss. Im ersten Moment sieht es so aus, als könnte er gar nicht von dem bunten Spielgerät lassen. Philipp Weyer (14) hält den Zauberwürfel noch ein paar Sekunden in der Hand, dreht auch beim Sprechen die eine oder andere Ebene in die richtige Richtung, und legt den Rubik’s Cube dann doch ab, als sein Zwillingsbruder Sebastian auftaucht.
Die beiden Gymnasiasten aus Willich sind Speedcuber. Sie lösen den Zauberwürfel in atemberaubender Geschwindigkeit. Am Wochenende haben sie an der Deutschen Meisterschaft in Neuss teilgenommen. Sebastian brach dabei beinahe den Weltrekord im 4x4x4-Felder-Würfel: 26,81 Sekunden brauchte er, bis alle Seiten in einer Farbe leuchteten. Seinen Meistertitel in der 3x3x3-Felder-Disziplin konnte er allerdings nicht verteidigen. Philipp und Sebastian wurden Zweiter und Dritter mit 9,59 beziehungsweise 10,07 Sekunden.
Begonnen hat die Begeisterung der Zwillinge für den Zauberwürfel im Jahr 2009. Beide bekamen zu Weihnachten einen Rubik’s Cube von ihren Großeltern geschenkt. Sofort hatten sie Spaß daran, das Rätsel um die bunten Farbseiten so schnell wie möglich zu lösen.
Durch das Stöbern im Internet und viele eigene Ideen wurden sie immer besser — mit Silikonspray oder Öl lassen sich die Spielgeräte einfacher drehen, Spezialanfertigungen aus China haben im Innern abgerundete Kanten und sind deshalb schneller und griffiger.
Die inoffiziellen, weil zu Hause aufgestellten Rekorde von Philipp und Sebastian liegen mit einem 3x3-Felder-Würfel bei 5,2 beziehungsweise 4,8 Sekunden. „Es macht Spaß, immer wieder zu versuchen, die Bestzeit zu übertreffen“, sagt Philipp über den sportlichen Aspekt des ungewöhnlichen Hobbys, mit dem die Brüder „jeden Tag fünf bis sechs Stunden“ verbringen.
Für kommenden Sommer haben die beiden ein noch größeres Ziel als die nationalen Wettkämpfe: Weil sie es in diesem Jahr aus Zeitgründen nicht zur Europameisterschaft in Polen geschafft haben, wollen sie den Würfel bei der Weltmeisterschaft in Las Vegas (USA) lösen. „Die sind in den Sommerferien. Vielleicht klappt es ja dann“, sagt Sebastian.