Schiefbahn: 29-Jähriger wegen Glas-Attacke vor dem Landgericht

Ein 29-jähriger Schiefbahner soll einem Fußball-Fan bei einem Streit ein Bierglas ins Gesicht gestoßen haben.

Düsseldorf/Schiefbahn. Überraschend auftauchende Zeugen sind normalerweise den Gerichtsshows im Privatfernsehen vorbehalten. Allerdings nicht immer.

Gestern musste sich der 29-jährige Schiefbahner Christian W. wegen einer Schlägerei mit blutigem Ausgang in der Düsseldorfer Altstadtkneipe "Zille" vor dem Düsseldorfer Landgericht verantworten. Neben seinem Anwalt hatte der Installateur seine Mutter dabei, die sich als Privatdetektivin um Entlastungszeugen für ihren Sohn gekümmert hatte.

Der Fall: Der Fortuna-Düsseldorf-Fan soll in der Nacht vom 20. auf den 21. Oktober 2006 einen Anhänger des FC Union Berlin geschlagen und ihm ein Bierglas derart ins Gesicht gestoßen haben, dass der Berliner klaffende Wunden erlitt. Die Narben der Glas-Attacke sind heute noch zu seien. Als W. kurz nach der Schlägerei festgenommen wurde, hatte er 1,87 Promille Alkohol im Blut.

Der Schiefbahner bestritt gestern vor der Kammer die Bierglas-Attacke. Den Krug habe ein anderer Fortuna-Fan geworfen. Dieser sagte, eilig als Zeuge geladen: "Ich war es nicht. Aber der Angeklagte hat mich gefragt, ob ich die Sache auf mich nehmen würde." Seine Freundin, die zufällig im Publikum saß, bestätigte diese Version.

Die Mutter des Willichers hatte sich mit detektivischem Gespür auf die Suche nach Entlastungszeugen gemacht. Eine Düsseldorferin und einen Kerpener konnte sie ermitteln.

Der Kerpener sagte aus, er habe gesehen, dass W. zum Zeitpunkt der Glas-Attacke sich schon vom Pulk der Prügelnden entfernt hatte. Den Täter habe er aber nicht sehen können. Im Laufe der Verhandlung tauchten noch weitere offene Fragen auf, die die Ladung weiterer Zeugen notwendig machten. Deswegen wird der Prozess am Montag fortgeführt.