Willicher Grüne und Nabu Initiative will in Schiefbahn eine Totholzhecke errichten
Willich · Die ehrenamtliche Aktion der Grünen in Zusammenarbeit mit dem Nabu am 2. März ist mit der Verwaltung abgestimmt, der Bauhof lässt eigenes Schnittgut liegen.
(svs) Im vergangenen Jahr wurde im Umweltausschuss ein Antrag der Grünen in Kooperation mit dem Naturschutzbund Deutschland, Willich (Nabu) verhandelt. Dabei wurde gefordert, sogenannte Benjeshecken in Willich anzulegen, anstatt Schnittgut abzutransportieren. Dieser Antrag wurde seinerzeit von CDU, SPD und FDP abgelehnt, da der Aufwand dafür nach Aussage der Verwaltung zu groß sei. Grüne und Nabu reagierten darauf mit großem Unverständnis.
Der stellvertretende Fraktionsvositzende der Grünen im Rat, Paul Muschiol, entschied sich nun, das Thema selbst in die Hand zu nehmen. „Ich wohne unmittelbar am St.-Bernhard-Park. Hier wird regelmäßig Grüngut geschnitten. Ich habe daraufhin mit der Verwaltung und dem Nabu das Gespräch gesucht und darum gebeten, das Schnittgut nicht abzufahren, sondern liegen zu lassen“, sagt der Ratsherr. Mit Repräsentanten der Verwaltung und Jack Sandrock vom Nabu habe er daraufhin eine geeignete Stelle für die Einrichtung der Totholzhecke gesucht. „Diese Hecken, im Prinzip aufgeschichtete Äste und Zweige, bieten Lebensraum für viele Kleintiere. Außerdem fangen sich darin Samen, die dann austreiben. So wird die Totholzhecke zunehmend von lebenden Pflanzen durchsetzt, und es entsteht ein sehr reichhaltiges Ökosystem“, erläutert Muschiol.
Am Samstag, 2. März, treffen sich nun Vertreter der Naturschutzorgansation, der Grünen und interessierte Bürgerinnen und Bürger um 14 Uhr am Ascheplatz des St.-Bernhard-Parks, um die gesammelten Äste und Zweige zu einer Totholzhecke aufzuschichten.
Die Benjeshecke geht zurück auf den Förster Hermann Benjes
„Ich möchte damit einerseits die Hecke an sich errichten, aber auch eine Art proof of concept leisten. Der Bauhof hat dadurch keine Kosten und keinen Aufwand. Sie müssen eben nicht das Schnittgut abfahren. Der Aufwand ist gering und wird auch ehrenamtlich gern geleistet. Wir sparen also sogar Kosten und Arbeit und erhöhen den ökologischen Wert. Das ist der Ansatz“, erläutert Muschiol.
Da die Organisatoren für alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer ein paar Erfrischungen anbieten möchten, bitten die Grünen um eine vorherige Anmeldung per E-Mail unter partei@gruene-willich.de. „Das ist keine Verpflichtung, es geht nur darum, dass wir besser planen und entsprechend beispielsweise Erfrischungen bereitstellen können. Wir freuen uns über jeden, der sich an der Aktion beteiligt“, sagt Muschiol.
Die Benjeshecke geht zurück auf den Förster Hermann Benjes, der sie erstmals propagierte. Letztlich handelt es sich einfach um Totholz, also abgeschnittene Äste und Zweige, die zwischen Holzpfosten aufgestapelt werden. Kleinsäuger, Vögel und Insekten finden darin passende Lebensräume.