Schiefbahns Schützen ohne Sorgen
Bei tollem Sonnenschein zogen gestern die Paraden. König Frank ist ein Borussen-Fan.
Schiefbahn. Das Königspaar Frank und Manuela Zlobinski samt Gefolge erfreut sich im Schützenvolke großer Beliebtheit. Der König hat jede Menge Erfahrung in vorderster Schützenfest-Front gesammelt: Vor 15 Jahren unterstützte er seinen Vater Heinz als Minister — und er war bereits Minister in Niederheide. Auf der Bruchstraße, wo die Schützendichte hoch ist, hat man dem Königspaar eine prachtvolle Burg errichtet. Auf den ersten Blick scheinen die Türme aus Marmor zu bestehen.
Egal, wie das Wetter sich heute entwickeln mag: Den sonnigen Sonntag haben Schützen und Besucher genossen. Wenn auch der besorgte Blick gen Himmel unvermeidlich ist: Eine Sorge brauchen die Schiefbahner Sebastianer nicht zu haben. Es soll einen ernsthaften Königsaspiranten geben, der morgen auf den Königsvogel schießen wird.
Frank Zlobinski ist begeisterter Schütze und ein totaler Fan von Borussia Mönchengladbach. Kein Wunder, dass seine Schützenfreunde ihm ein Bühnenbild gemalt hatten, auf dem auch das Wappen des Bundesliga-Vereins unübersehbar vorkommt. „Ich mach mein Ding“ von Udo Lindenberg war eines der Lieder während der Königstänze. Das Königshaus hatte sich diesen Song gewünscht.
Am Samstagabend reichte die Schlange der Wartenden, die ins Festzelt wollten, bis zum Autoscooter. Erstmals wurden zu später Stunde keine Gäste mehr reingelassen — ein Konzept, das sich bewährt hat. Mit rund 2000 Besuchern war das Zelt trotzdem brechend voll.
Enttäuschte Teenies, denen von entschlossen dreinblickenden Security-Leuten der Eintritt verwehrt wurde, trugen’s mit Fassung, machten draußen keine Randale. Allerdings gab es ein paar jugendliche „Schnapsleichen“, die den Spruch „Saufen, bis der Arzt kommt“ wörtlich genommen hatten.
Während so mancher Schütze im Zelt „Bolten zero“ trank — damit war Wasser gemeint — , genehmigten sich Königin und die Ministerinnen Angie Göllner und Esther Berger nicht nur einen „Zerstörer“: Er wurde aus Fanta, Korn und Genever gemixt. Minister Michael Ahlrichs und Esther Berger sind im wahren Leben zwar kein Paar mehr, harmonieren aber als Ministerpaar bestens miteinander. Die fesche Blonde, die der Minister umarmte, war keine neue Freundin, sondern Zwillingsschwester Anja Bauer.
Auf der Tribüne im Zelt herrschten die Farben Grün und Rot vor. Das liegt an den beiden Ehrenzügen: Die „Brave Boschte“ bevorzugen Blau, die „Hirschschützen“ Grün.