Wachwechsel bei den Grünen
Der Tönisvorster Parteichef Jürgen Cox gibt am kommenden Montag sein Amt auf. Für ihn soll Roland Gobbers übernehmen. Seine Wahl gilt als sicher.
Tönisvorst. Und wieder ein Generationenwechsel in der Tönisvorster Politik: Jürgen Cox, Vorsitzender des Ortsvereins der Grünen, wird am kommenden Montag bei der Mitgliederversammlung der Partei sein Amt abgeben.
Das hatte er den Mitgliedern angekündigt, und das will er nun umsetzen. Das bestätigte Cox auf auf Anfrage der WZ. Sein Nachfolger soll Roland Gobbers werden.
Cox, 50 Jahre alt, ist gebürtiger Tönisvorster. Er ist verheiratet, hat drei Kinder im Alter zwischen 14 und 17 Jahren. Beruflich arbeitet er bei der AOK in Düsseldorf, ist dort Referent in der Unternehmenssteuerung. Viele politisch Interessierte werden ihn aus seiner Zeit als Jungsozialist kennen, etwa an der Seite von Lothar Vauth.
Zu den Grünen stieß er 2006, zwei Jahre später übernahm er mit Elisabeth Schwarz den Vorsitz, nachdem es kurz zuvor einen heftigen Streit gegeben hatte, in dessen Zuge einige Alt-Mitglieder die Partei verließen und die Gemeinschaft Unabhängiger Tönisvorster (GUT) gründeten.
Längst sind die Grünen in ruhigerem Fahrwasser angekommen, die viel beschrieene Nähe zur SPD ist so nicht vorhanden. Immer wieder gelang es Cox, der gleichzeitig seit 2009 Fraktions-Chef ist, unterschiedliche Mehrheiten zustande zu bringen. Ihm wird nachgesagt, ein gutes Verhältnis zu allen anderen Fraktionen zu haben. „Fraktions-Vorsitzender möchte ich gerne bleiben“, sagte der Vorster im Gespräch mit der WZ.
Jetzt soll also ein Jüngerer weitermachen. Roland Gobbers, 26 Jahre alt, ist ebenfalls Tönisvorster. Er ist verheiratet, gelernter Schreiner, arbeitet in einem St. Töniser Betrieb. Zurzeit bildet er sich zum Bautechniker weiter.
Gobbers steht für die junge Generation bei den Tönisvorster Grünen, deren Mitglied er seit vier Jahren ist. „Es waren die großen K’s, die mich zur Partei gebracht haben“, sagt er — Kinder, Kommune, Klimaschutz.
Zudem ist Gobbers entschiedener Gegner der Atomkraft. Auch in der Ausschuss-Politik hat er bereits gearbeitet, als sachkundiger Bürger im Ausschuss für Jugend, Sport und Soziales. Außerdem ist er seit 2010 als Beisitzer im Vorstand der Partei.
„Wenn man Tönisvorst als seinen Lebensmittelpunkt sieht, will man auch an Entscheidungen mitwirken, bzw. sich beteiligen“, sagt er. Einen Schwerpunkt seiner künftigen Arbeit will er im Bereich Jugend, Soziales und Sport setzen, Stichwort: U3-Betreuung und Gründung der Sekundarstufe. Außerdem will er eine klare Abgrenzung der Partei gegen die Piraten erreichen und dennoch eine klare Alternative sein für junge Leute.
„Ich möchte die Partei gut gewappnet in den nächsten Kommunalwahlkampf führen“, betont Gobbers. Und gibt sich selbstbewusst: „Ich bin davon überzeugt, dass mir das gemeinsam mit Elisabeth Schwarz und dem gesamten Vorstand gelingen wird.“ Jetzt haben die Parteimitglieder das Wort. Seine Wahl gilt als sicher.