Haushalt: Schwimmbad H2Oh steht auf der Kippe
Hohe Kosten: Der Landrat fordert eine „kritische Neubewertung“.
Tönisvorst. Die gute Nachricht vorweg: Landrat Peter Ottmann als Kommunalaufsicht hat den Tönisvorster Haushalt genehmigt — obwohl dieser schwer defizitär ist. Die schlechte Nachricht: Ottmann fordert die Stadt praktisch auf, über eine Schließung des Schwimmbades H2Oh nachzudenken. Ultimativ fordert er Verwaltung und Politik auf, sich bis zum 30. Oktober zu äußern und ihm Bericht zu erstatten.
„Bereits in meiner Verfügung vom 8. Juli 2011 bin ich auf die defizitäre Situation des Hallenbades eingegangen“, schreibt der Landrat. Aus dem vorliegenden Haushalt ergebe sich keinerlei Anzeichen, dass sich die Lage verbessern könnte. Ottmann lässt Zahlen sprechen: „Die Unterdeckung beträgt rund 1,3 Millionen Euro.“ Der jährliche Betriebskostenzuschuss an den Betreiber des Bades steige auf rund 1,1 Millionen Euro. „Hinzu kommen notwendige Instandhaltungsmaßnahmen, für die Rückstellungen gebildet wurden. Schon in der Vergangenheit waren wegen baulicher Mängel regelmäßig Sanierungsmaßnahmen größeren Umfanges erforderlich“, so Ottmann weiter.
Auch in Zukunft könnten große Investitionen nicht ausgeschlossen werden. Was der Landrat anspricht, war bereits Thema in der Tönisvorster Politik: An dem Bad ist eine Dach-Sanierung fällig, die — so die Schätzungen — zwischen 450 000 und 600 000 Euro kosten wird. Das Bad stelle eine dauerhafte, erhebliche Belastung für den Haushalt dar. Was angesichts der kritischen Situation „in diesem Umfang nicht vertretbar ist.“ Das Schreiben schließt mit der ultimativen Forderung: „Die Stadt ist daher gehalten, den Betrieb des Hallenbades einer kritischen Neubewertung zu unterziehen und nachhaltige Entscheidungen über seine Weiterführung zu treffen.“