Eckhold Consultants: Das Geschäft mit der Partnerschaft
Die Firma Eckhold Consultants hilft Unternehmen, Franchising-Systeme auf dem deutschen Markt aufzubauen. Und ist damit sehr erfolgreich.
Tönisvorst. Wenn ein ausländisches Unternehmen sein Geschäftsmodell in Deutschland anbieten möchte, dann muss viel geklärt werden: Ist das Konzept wettbewerbsfähig? Entsprechen vorhandene Maschinen den geltenden Richtlinien? Was für Zulassungen brauchen die Mitarbeiter? Um das herauszufinden, braucht es einen Spezialisten. Und der sitzt in Tönisvorst.
Etwas versteckt an der Düsseldorfer Straße weist ein Schild zur Firma „Eckhold Consultants“. Über einen langen Kiesweg gelangt der Besucher zu einem Herrenhaus — grau und weiß gestrichen, mit hohen Fenstern und alten Holzdielen.
Im oberen Stock hat Jörg Eckhold sein Büro. An der Wänden hängen Bilder von Oldtimern. Der 49-jährige studierte Betriebswirt hat sich auf den Aufbau von sogenannten Franchise-Systemen spezialisiert (siehe Kasten). „Damit sind wir eine der wenigen Firmen, die so etwas überhaupt anbieten“, sagt Eckhold. „Deutschlandweit gibt es nur wenige Berater, denn der Bereich ist sehr komplex.“
Jedes Jahr helfen er und seine zehn Mitarbeiter im Schnitt drei ausländischen Firmen, ihre Geschäftsmodelle in Form von Franchising-Systemen in Deutschland aufzubauen. Hinzu kommen durchschnittlich zwei deutsche Firmen, die ihren Betrieb in ein Franchise-System umwandeln.
„Zuerst prüfen wir, ob sich das überhaupt lohnt. Denn um profitabel zu sein, muss sich das Geschäftsmodell mindestens zehn Jahre am Markt halten“, sagt Eckhold. Deutet die Analyse auf einen Erfolg hin, geht es ans Eingemachte. Der gebürtige Krefelder erläutert es an einem Beispiel: „Momentan helfen wir einer türkischen Firma, ihre Kebabs mit Hilfe von Franchising in Deutschland anzubieten. Da müssen wir nicht nur Geschäftspläne und Verträge aufsetzen, sondern auch prüfen, ob etwa die Zutaten hier überhaupt benutzt werden dürfen, oder ob wir Alternativen finden müssen.“
Je nach Aufwand berechnet Eckhold Consultings für so einen Systemaufbau zwischen 30 000 und 60 000 Euro. Außerdem bietet die Firma umfangreiche Betreuungen für neue Franchising-Unternehmen an. Der jährliche Umsatz liegt bei etwa einer Million Euro. „Mir macht vor allem die Vielseitigkeit meines Berufs Spaß. Es sind immer neue Fragen und Aufgaben, vor denen man steht“, sagt Jörg Eckhold.
Seit 20 Jahren ist er in der Branche tätig — 1989 hat er die Firma zusammen mit zwei Partnern gegründet. „Aktuell verhandeln wir mit einem neuen Kollegen in Österreich. Da würden wir auch gerne eine Niederlassung aufbauen“, sagt Eckhold. Viel weiter wird die Reise seiner Firma aber nicht führen, denn dafür hat er sich zu sehr auf den deutschen Markt spezialisiert. Was allerdings auch einen Vorteil hat. „Die Gesetze sind sehr streng. Wem wir helfen, seinen Betrieb hier aufbauen zu dürfen, der kann das auf dieser Grundlage anschließend praktisch in ganz Europa tun“, sagt Eckhold und lacht.