Naherholung: Ein Juwel am Wasserturm
Im St. Töniser Westen ist eine schmucke Fläche entstanden, die einen enormen Freizeitwert hat.
Tönisvorst. „Ein Juwel“, sagt der Vorsitzende des Bau-, Energie-, Verkehrs- und Umweltausschusses, Helge Schwarz. Gemeinsam mit seinen Kollegen hat er gerade einen Spaziergang durch den jetzt fertig gestellten dritten Abschnitt der Naherholungsfläche am Wasserturm in St. Tönis gemacht.
Und der Willicher Architekt Friedrich Wittmann (45), der mit seinem Team die bislang drei grünen Bauabschnitte entwarf und gestaltete, hat beim Spaziergang entlang der angelegen Kulturen und der zuletzt dort gesetzten 142 Bäume und 9 400 Gehölzen einiges zu erzählen: im März dieses Jahres sei der dritte von insgesamt fünf Abschnitten fertig geworden, außerdem habe man seit 2006 auf der insgesamt etwa 23 Hektar großen Fläche über neun Hektar ökologisch gestaltet und entsprechend aufgewertet. Ohne den Grunderwerb habe dies bislang einschließlich der Planung rund 700 000 Euro gekostet, allein für den dritten Bauabschnitt seien dies 347 000 Euro gewesen.
Die Gruppe geht an der Obstwiese vorbei. Alleine dort wachsen 45 Obstbäume heran. Die ersten Früchte, wie Äpfel, Birnen, Kirschen oder Quitten, wird man erst in einigen Jahren ernten und genießen können. Stadtplanerin Birgit Lufen hat dazu auch schon eine Idee: „Es wäre schön, wenn dann Baum-Patenschaften entstehen könnten, hier sind wir für Ideen und entsprechende Anregungen aus der Bevölkerung dankbar.“
Die neu angelegten Wander-, Jogging- und Radwege führen auch an einigen gemähten und freien Wiesenflächen vorbei, die zu Treffs, zum Drachenfliegen oder Federball-Spiel einladen. Einige frische Kulturen sind durch Zäune oder Stacheldraht geschützt. Deshalb der Hinweis, dass die Hunde stets angeleint werden müssen. Teilweise war der Nabu Viersen an der Gestaltung beteiligt.
Architekt Wittmann kommt auf die dortige Wasserschutzzone zu sprechen, die generell den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln verbot. Da aber in einigen Bereichen der „Eichensplintkäfer“ sein Unwesen trieb, hatte es eine Ausnahmegenehmigung gegeben. Heike Gossen: „Glücklicherweise haben wir den viel gefährlicheren Eichenprozessionsspinner dort nicht gefunden.“
Der Ausschuss-Vorsitzende ist nach dem Rundgang begeistert. Helge Schwarz lobte vor allem auch den „langen Atem und die Hartnäcktigkeit“, mit der die städtischen Mitarbeiter Carsten Kuhnen, Heike Goßen und Birgit Lufen das ökologische Gesamtpaket begleitet hatten.
Und der Ausbau geht in den nächsten Jahren weiter. Eine etwa 16 000 Quadratmeter große Fläche im südlichen Bereich und in Angrenzung an die Obstwiese ist bereits in städtischem Besitz. Hier müssen allerdings noch die planungsrechtlichen Voraussetzungen geschaffen werden. Beabsichtigt sind ferner Gehölzpflanzungen entlang des Südrings und der Düsseldorfer Straße, wodurch sich dann, davon geht zumindest Heike Goßen aus, der Straßenlärm auch in den benachbarten Wohngebieten an Blaumeisenweg, im Krähenfeld oder am Westend etwas verringern dürfte.