Neersener Freundeskreis: Ein Picknick als Protest
Ein Neersener Freundeskreis ruft zu einer ungewöhnlichen Solidaritätsaktion für die Orangerie auf.
Neersen. Echte Freunde stehen zusammen — oder machen gemeinsam ein Picknick. Unter diesem Motto könnte eine ungewöhnliche Aktion zum Erhalt der Orangerie im Neersener Schlosspark stehen. Ein Neersener Freundeskreis ruft nämlich für Donnerstag, 14. Juni, 18 Uhr, zu einem „Solidaritätspicknick“ vor der Orangerie auf.
„Wir möchten unseren Teil beitragen und die Orangerie tatkräftig unterstützen“, erläutert Kostoula Piernicki. Sie gehört zu einem Kreis von ungefähr zehn Personen, der regelmäßig über die Facebook-Seite „Wir sind Neersen“ in Kontakt ist.
Am Dienstagabend hat man sich nun zusammengesetzt und überlegt, wie man der Orangerie helfen kann. „Die Berichte darüber in der WZ haben wir immer mit großem Interesse verfolgt“, sagt Pernicki. Den Betreibern des beliebten Lokals wolle man signalisieren: „Wir sind froh, dass Ihr hier seid.“
Es sei eine Frechheit, dass einige wenige Anwohner versuchten, die Existenz der Familie Berini kaputtzumachen. Wie berichtet, hatten sie über Belästigungen durch Lärm und Gerüche geklagt, woraufhin die Stadt für das Lokal verschiedene Auflagen aussprach. Unter anderem dürfen draußen nur noch maximal 40 Personen sitzen. „Das ist pure Willkür, damit sind wir alle nicht einverstanden. Und das werden wir auch offen zeigen“, sagt dazu Kostoula Piernicki.
Eine Demonstration soll es nicht geben. Vielmehr ist am nächsten Donnerstag auf der Wiese vor der Orangerie ein gemütliches Protest-Picknick mit Familien und Freunden geplant. Das Lokal soll Speisen und Getränke liefern, Decken und Stühle wollen die Einlader mitbringen.
„Wir möchten unsere Orangerie behalten — und zwar so, wie sie war“, sagt Piernicki. Wo sonst könnten sich Jung und Alt in Neersen so schön gemeinsam treffen? Das Picknick, für das auch mit Flyern geworben wird, soll deshalb nur die erste Solidaritätsaktion sein. Echte Freunde stehen schließlich zusammen.