Autos raus aus dem Ortskern Alt-Willich
Ende Juni entscheidet Politik über die Umgestaltung von Alt-Willich.
Willich. Der Marktplatz soll bis spätestens 2015 autofrei werden. Das ist nur einer von vielen Vorschlägen, die das Planungsbüro „Pesch & Partner“ (Herdecke) zur Attraktivitätssteigerung des Zentrums von Alt-Willich vorgeschlagen hat. Es folgt damit auch Empfehlungen, die in verschiedenen Workshops erarbeitet worden waren.
Den Ratsfraktionen liegt ein „Integriertes Handlungskonzept“ vor, über das schon am 27. Juni der Planungsausschuss entscheidet. Denn bis zum 30. Juni soll der Bezirksregierung dazu ein Förderantrag vorliegen.
60 Prozent der Gesamtkosten von 7,6 Millionen Euro sollen nämlich aus dem Landesprogramm „Aktive Stadtzentren“ finanziert werden. Die Stadt müsste sich trotz andauernder Finanznöte verpflichten, einen Eigenanteil von 3,5 Millionen Euro zu übernehmen. Kämmerer Willy Kerbusch hatte erklärt, dies dann ab 2013 im Haushalt einzuplanen.
Bei der CDU-Bürgerrunde am Montagabend betonte der ehemalige CDU-Ratsherr Hans Kothen: „Wir müssen jetzt Druck machen und schnellstmöglich damit anfangen.“ Insgesamt würde sich die Umsetzung aller Maßnahmen von 2014 bis 2023 erstrecken, erklärte Geschäftsbereichsleiterin Andrea Ritter der WZ.
Bürgerrunden-Leiterin Sabine Mroch hatte die Vorschläge der Planer ebenso mitgebracht wie einen Prioritätenkatalog. Dieser beinhaltet auch eine Aktion „Sauber macht lustig“. Hier sollen schon in Kürze Anwohner, Händler, Gastronomen, Polizei und Ordnungsbehörde zusammenkommen, um die Zerstörungswut in der Innenstadt (die WZ berichtete mehrfach) zu bekämpfen. In der CDU gibt es zudem Stimmen, die die Einschaltung eines Sicherheitsdienstes an den Wochenenden fordern.
Was schlagen die Planer alles vor? Auf dem autofreien Marktplatz (davon ausgenommen werden soll nur der Bürgerbus) soll es eine kleine Wasserachse und einheitliche Bänke und Papierkörbe geben. Eine Sprinkleranlage soll farbige Wasserspiele entstehen lassen. Sabine Mroch beruhigte die Schützen: „Die Wasserachse kann zugedeckt werden, so dass die Parade wie gewohnt stattfinden kann.“
Besucher sollen nach Vorschlägen der Experten die Innenstadt künftig leichter finden und besser erreichen können. Es soll ein Karree entstehen, das die Autofahrer über Neusser-, Graben-, Burg-, Dom- und Hülsdonkstraße zu den vorhandenen Parkplätzen führt. Die Domstraße soll wieder beidseitig befahrbar werden.
Zwei Vorschläge stoßen bei der CDU auf wenig Begeisterung. So soll es eine gemäßigte Wohnbebauung auf dem Willicher Schützenplatz geben. Außerdem ist daran gedacht, ein „Quartiersbüro“ in der unmittelbaren Nähe des Marktplatzes zu installieren. Es soll bei den anstehenden Sanierungsmaßnahmen so eine Art Bürgerbüro sein. Nach Meinung der CDU reicht das vorhandene Bürgerbüro am Kaiserplatz völlig aus. WD