Willich Schlossfestspiele Neersen: Schon vor der ersten Premiere ein Erfolg
Der Vorverkauf für die Spielzeit 2016, die am 12. Juni beginnt, läuft sehr gut. Noch hinter den Erwartungen liegt nur das Kinderstück.
Neersen. Die Schlossfestspiele 2016 sind auf Erfolgskurs. „Der Vorverkauf läuft sehr, sehr gut“, stellt die Vorsitzende des Festspielvereins, Sabine Mroch, genau drei Wochen vor dem Eintreffen des Ensembles fest.
Mit Zahlen belegen kann Geschäftsführerin Doris Thiel den erfreulichen Trend: Zum Stichtag 31. März waren bereits 11 257 Tickets verkauft und reserviert. Zum Vergleich: Vor einem Jahr waren es am gleichen Tag 9106 Eintrittskarten verkauft worden.
Auf der Einnahmenseite wirkt sich das sehr positiv aus: Schon jetzt sind 128 000 Euro an Eintrittsgeldern in die Festspiel-Kassen gespült worden. Ende März 2015 waren es 98 413. „Ein Plus von rund 30 000 Euro bedeuten eine Menge Geld“, sagt Doris Thiel.
Nicht völlig überraschend ist, dass sich die Abendstücke „Ziemlich beste Freunde“ und „Die Feuerzangenbowle“ großer Beliebtheit erfreuen. Doch Schreck lass’ nach: Das „Familienstück für kleine und große Kinder“, nämlich „Der gestiefelte Kater“, hinkt noch ein wenig hinter den Erwartungen her. In früheren Jahren war es meist so, dass über das Kinderstück immer die größten Zuschauerzahlen erreicht wurden. Doch bereits im Vorjahr „schwächelte“ in dieser Hinsicht „In 80 Tagen um die Welt“ ein wenig.
Wer dieses Stück nach Jules Verne im Sommer 2015 gesehen hat, weiß genau: An der Qualität der Schauspieler und am Einfallsreichtum der Regie hat es nicht gelegen. Das soll beim „Gestiefelten Kater“ ganz ähnlich sein: „Es wird wieder wunderbar und sehr lustig“, kündigte Sabine Mroch an. Schließlich wird in Neersen nicht die klassische Märchen-Version, sondern die pfiffig-moderne Variante zu sehen sein, die von den Dreamworks-Studios als „Puss in Boots“ in die Kinos gebracht wurde.
Ein weiterer Garant für ein rasantes Theaterabenteuer beim „Gestiefelten Kater“ ist Darsteller Gideon Rapp. Im Vorjahr sorgte er in „Pension Schöller“ als Eugen, der kein L sprechen kann („Ich habe anne großen Knassiker genesen“) für wahre Lachsalven im Publikum.
Beliebte Darsteller aus den Vorjahren wie Jan-Christof Kick und Heinz-Hermann Hoff, dazu bekannte Gesichter aus dem Fernsehen (Pierre Sanoussi-Bliss und Matthias Freihof) — dieses schon im Vorjahr erfolgreiche Ensemble-Konzept setzt Intendant Jan Bodinus in diesem Theatersommer wieder fort.
Die „Jungen Schlossfestspiele“ mit ihren Impro-Battles baut der dafür zuständige Sven Post weiter aus. So wurden bereits acht Besuchs-Termine in Schulen vereinbart, wo aus dem Tagebuch der Anne Frank gelesen wird.
Verändert wird die beliebte Opern- und Operettengala am Ende der Spielzeit: Der Willicher Bariton Stefan Heidemann und sein Ensemble präsentieren diesmal eine verkürzte Form von „La Bohème“ — „etwas erfrischend Neues“ also, wie Mroch meint. Die damit verbundenen höheren Kosten sollen durch die Einnahmen einer öffentlichen Generalprobe am Donnerstag, 11. August, 14 Uhr, ausgeglichen werden. Dafür gibt es Karten zum halben Preis.